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Review: Air Berlin A330 Business Class Berlin nach New York

Air Berlin A330 Business Class

In der zweiten Augusthälfte verschlug es mich nach Russland, was seit einiger Zeit etwas weiter oben auf meiner Liste stand. Dazu hatte ich ein schönes Routing über Kopenhagen und New York gebastelt, um meine Statusrequalifizierung bei Topbonus durchzubekommen und ein paar Meilen für Business Class Upgrades zu verbrennen. Leider hat Air Berlin zwei Tage vor Abflug Insolvenz angemeldet, sodass sich zumindest der Teil mit der Statusrequalifzierung erledigt hat.

Für nur 25.000 Topbonus-Meilen hatte ich meine Economy-Buchung in die Business Class geupgradet. So einen guten Gegenwert für seine Meilen wird man so schnell nicht wieder finden. Vor dem Hintergrund der Insolvenz wird das Review dieses Fluges wahrscheinlich keinen großen praktischen Nutzen mehr haben, aber der Nostalgie halber schreibe ich es trotzdem. Air Berlin streicht gerade fleißig die Langstrecken zusammen, sodass ich mit meinem Flug Ende August einen der letzten Abflüge aus Tegel erwischt habe.

Air Berlin A330 Business Class
Air Berlin A330 Business Class

Flugnummer: AB7248
Route: Berlin (TXL) – New York (JFK)
Abflug: 13:35
Landung: 16:10
Flugzeit: 8:45h
Flugzeugtyp: Airbus A330-200
Reiseklasse: Business Class

Das Boarding fand wie inzwischen üblich über eines der 80er-Gates im Terminal C statt. Das ermöglicht zwar einerseits den Besuch der gar nicht mal so schlechten Weltbürger-Lounge, heißt aber andererseits im besten Fall, dass man zum Flugzeug laufen darf. Im schlechtesten Fall steht der Flieger dann (wie bei mir) vor dem Air Berlin Hangar am anderen Ende des Flughafens und man genießt noch eine 5-minütige Fahrt über das Vorfeld. Immerhin gab es einen separaten Bus für Business Class Gäste und Statuskunden.

Air Berlin A330 Business Class
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Die Sitze ähneln den Sitzen, die auch Alitalia verwendet. Alle Sitze bieten direkten Zugang zum Gang, ohne dass man über jemanden rüberklettern muss. In den ungeraden Reihen sind die Fenstersitze näher am Fenster, in den geraden Reihen näher am Gang (zumindest bei den ex-LTU-Flugzeugen). Die Sitze in den ungeraden Reihen bieten daher mehr Privatsphäre, während die Sitze am Gang ein wenig mehr Platz vor allem im Fußbereich bieten. Zudem ist der „Ausstieg“ aus dem Sitz etwas einfacher.

Air Berlin A330 Business Class
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Die Mittelsitze alternieren in der selben Weise zwischen „nah am Gang“ und „weg vom Gang“. Die Sitze nah am Gang sind ähnlich wie die Fenstersitze am Gang, nur eben ohne Fenster. Die zweite Variante von Sitzplätzen in der Mitte sind die sogenannten Honeymoon-Sitze. Die sind wirklich sehr dicht beieinander. Wenn man neben einem Fremden sitzt, mag das etwas unangenehm sein. Wenn man jedoch mit Begleitung reist, habe ich bisher noch keine besseren Business Class Sitze finden können als diese Honeymoon-Sitze – vorausgesetzt, man mag seine Begleitung. 😉

Air Berlin A330 Business Class
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Ich hatte im Voraus Sitz 3K reserviert, also einen der „wahren“ Fenstersitze. Im direkten Vergleich zu Iberia und Alitalia fällt auf, dass der Sitz bei Air Berlin spürbar enger ist. Das merkt man schon beim Hinsetzen, umso mehr aber in der Schlafposition. Mit meinen 185cm würde ich mich nicht als Riese beschreiben, konnte aber schon nicht mehr ausgestreckt liegen.

Air Berlin A330 Business Class
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Insgesamt macht die Kabine nicht zuletzt durch die Farbwahl einen sehr eleganten Eindruck. Leider merkt man, dass nicht mehr viel Geld für die Instandhaltung der Kabine da ist. Die Sitze machten allesamt einen etwas abgerockten Eindruck, teilweise waren Verkleidungen lose, mein Kopfhörer hatte einen nervigen Wackelkontakt usw. Die Kopfhörer waren noise-cancelling, wie das in der Business Class üblich ist, und leisteten bis auf den Wackelkontakt ihren Dienst.

Air Berlin A330 Business Class
Air Berlin A330 Business Class

Das Entertainment-System wird über eine Art Fernbedienung gesteuert, welche wirklich sehr intuitiv ist. Mit der Fernbedienung können auch Flugbegleiter gerufen werden und die Leselampe eingeschaltet werden. Kleiner Abstrich auch hier: Der quadratische Sensor für den Mauszeiger, den man dann mit dem Finger bedient, sprang bei Turbulenzen auch ohne Berührung an. Im Flug hat das zeitweise zu etwas verrückten Mauszeigerbewegungen am Bildschirm geführt…

Air Berlin A330 Business Class
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Das Amenity Kit wird von Wunderkind geliefert. Das Branding passt irgendwie sehr gut zu Air Berlin, jedoch ist der Inhalt nichts Besonderes. Alle Standardannehmlichkeiten wie Schlafmaske, Zahnbürste mit Zahnpasta, Socken und Kamm sind vorhanden. Darüber hinaus wird aber nichts weiter beigefügt.

Air Berlin A330 Business Class
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Der Sitz lässt sich über das kleine Panel an der Seite steuern. Auch hier ist die Steuerung wieder mehr als intuitiv. Der Warnhinweis ist definitiv wichtig, nicht unbedingt für die eigenen Füße, aber für die Habseeligkeiten. Auch wenn man sein Handgepäck in den Overhead Bins verstaut, wird man ja noch ein paar Dinge am Sitz haben wollen. In meinem Fall war das nur meine Kamera, Ladekabel und mein Reisepass. Dazu kommen noch Schuhe, Amenity Kit sowie die Decke und das Kissen.

Leider hat der Sitz überhaupt keinen Platz, um derartige Dinge zu verstauen. An der Seite gibt es ein kleines Fach, wo die Menükarten, Magazine usw. verstaut werden, aber viel mehr passt dort auch nicht rein. Ich musste also alles irgendwie unter die Fußstütze oder an die Seite legen, und dann wurde es schon knapp beim Verstellen des Sitzes in die Full-Flat-Liegeposition.

Air Berlin A330 Business Class
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Am Sitz befindet sich eine Universalsteckdose und ein USB-Port, an dem man elektronische Geräte aufladen kann.

Air Berlin A330 Business Class
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Vor dem Start wurden schon mal die Getränkewünsche notiert, die Essensbestellungen wurden aber erst nach dem Start aufgenommen. Bei der Menükarte gefällt mir wieder das Design sehr – das werde ich vermissen.

Air Berlin A330 Business Class
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Während des Boardings gab es wie üblich die erste Getränkerunde. Zur Auswahl standen Wasser, Orangensaft und Champagner.

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Der Kapitän informierte uns über unsere Flugzeit von etwa 8:30h. Der Start verzögerte sich etwas, da wir noch auf Umsteigepassagiere warten mussten. Die Berliner Crew war sehr freundlich und ließ sich angesichts der aktuellen Lage bei Air Berlin nichts anmerken.

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Vor dem eigentlichen Mittagessen wurden warme Nüsse serviert.

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Als Vorspeise wählte ich die Garnelen, welche hervorragend waren. Der Salat dazu war ein wenig trocken, aber das Brot war in Ordnung.

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Als Hauptspeise gab es dann Hühnchen mit Gnocchi in Fenchelsauce. Dazu wurde mir ein südafrikanischer Weißwein empfohlen – eine gute Kombination.

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Als Dessert wählte ich den Apfel-Zimt-Kuchen. Da kann man ja auch kaum was falsch machen.

Air Berlin A330 Business Class
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Danach verteilte die Crew die bekannten Schokoherzen, welche mittlerweile auf Ebay recht teuer ersteigert werden können…

Air Berlin A330 Business Class
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Der Service war nicht unbedingt zügig, aber mit der typischen Berliner Gelassenheit sehr angenehm gehalten. Mit den Berliner Crews kann man auch mal eine normale Unterhaltung führen, was bei anderen Airlines nicht unbedingt der Fall ist.

Ich schaute dann noch ein paar Folgen Suits (die Auswahl im IFE ist echt nicht berauschend, da sie auch gefühlt seit mindestens einem Jahr nichts mehr geändert haben) und döste etwas vor mich hin. Die Sitze, wenn auch schmal und eng, sind lie-flat und mit angewinkelten Beinen in Seitenlage lässt es sich tatsächlich angenehm schlafen.

Air Berlin A330 Business Class
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Vor der Landung wurde noch ein kleiner Snack serviert, ehe wir uns in den Endanflug auf JFK begaben. Hier dauerte das Taxi wieder ewig (JFK halt). Die letzten Meter zum Gate wurden wir dann per Pushback-Truck gezogen, was auch wieder Zeit kostete.

Air Berlin A330 Business Class
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Fazit

Mit nur 19 Sitzplätzen ist die Air Berlin Business Class sehr gemütlich. Zudem ist sie über Meilenupgrades und Voucher bisher immer sehr günstig buchbar gewesen. Da ist es verschmerzbar, dass das Hard Product, also der Sitz, nicht unbedingt industrieweite Maßstäbe setzt. Auch das IFE lässt bekanntlich zu Wünschen übrig. Die Crew war aber wieder einmal fantastisch und auch das Catering war sehr gut.

Es ist sehr schade, dass wir die Air Berlin Business Class wohl nicht mehr lange sehen werden.

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