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Was man beim Buchen einer Error Fare beachten muss

Air Canada 787 Business Class

Error Fares gibt es ziemlich häufig: Da Airlines viele verschiedene Tarife für alle im Streckennetz angebotenen Verbindungen veröffentlichen müssen, ist es logisch, dass sich ab und an Fehler einschleichen. Mal wird beim Preis ein Komma falsch gesetzt, mal werden versehentlich viel zu viele Umsteigepunkte und Stopover erlaubt – in jedem Fall spricht man von einer Error Fare.

Eine Error Fare zu buchen, kann aber auch nach hinten los gehen. Hier erkläre ich euch, was ihr beim Buchen unbedingt beachten müsst.

Qatar Airways A380 First Class Kabine
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1. Den richtigen Buchungskanal wählen

Mittlerweile kann man Tickets auf vielen Kanälen kaufen. Im Falle einer Error Fare solltet ihr aber falls möglich direkt bei der Airline buchen. Das hat folgende Gründe:

  • Zwar gibt es ein paar halbwegs verlässliche OTAs wie Expedia, aber oft wird euch bei der Buchung über die Website der Airline das Ticket viel schneller ausgestellt. Bei Error Fares wollt ihr möglichst schnell ein ausgestelltes Ticket haben, denn ohne ausgestelltes Ticket habt ihr keinen gültigen Beförderungsvertrag. Das macht eine Stornierung für die OTA/Airline einfach. Bei OTAs kommen die eigentlichen Tickets gerne mal ein paar Stunden nach dem eigentlichen Kauf in euer Email-Postfach.
  • Im Falle einer Stornierung seitens der Airline ist es für euch wesentlich einfacher, wenn ihr euch nicht mit Mittelmännern streiten müsst. Zwar gibt es immer wieder Ausnahmen, aber in der Regel bekommt ihr euer Geld schneller wieder zurück, wenn ihr direkt bei der Airline gebucht habt.

2. Das Ticket sofort ausstellen lassen

Im ersten Punkt habe ich ja schon erklärt, warum ihr so schnell wie möglich ein ausgestelltes Ticket haben solltet. Der Punkt ist an und für sich so wichtig, dass ich ihn noch einmal einzeln aufführe. Das gilt nämlich auch für Funktionen wie 72-Stunden-Preisgarantie usw., bei der ihr euch für 72 Stunden den Preis sichern könnt. Das mag zwar verlockend sein, um sich nicht sofort festlegen zu müssen, bringt bei Error Fares aber ein großes Problem: Euch wird erst ein Ticket ausgestellt, wenn ihr das Ticket wirklich kauft.

3. Urlaubsplanung im Kopf haben

Bei vielen Error Fares habt ihr nicht viel Zeit zum Buchen. Damit ihr gar nicht erst in Versuchung kommt, eine 72-Stunden-Preisgarantie zu nutzen, solltet ihr eure Urlaubsplanung immer im Kopf oder griffbereit auf dem Handy, Taschenkalender o.ä. haben. Gerade wenn ihr mit Familie oder Partnern reist, gehört dazu auch die Terminplanung eurer Mitreisenden. Konkret solltet ihr folgendes wissen:

  • Eure verbleibenden Urlaubstage und wann ihr diese nehmen könnt (ggf. die Urlaubsplanung der Mitreisenden, Schulferien etc.)
  • Reiseziele, die für euch in Frage kommen
  • Selbst gesetzte Einschränkungen wie Preislimits
  • Eure Kreditkarteninformationen und andere für die Buchung notwendige Details wie Reisepassnummern der Mitreisenden
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4. Nicht emotional werden, nicht sofort Hotels buchen

Error Fares ermöglichen uns, Dinge zu erleben, die sonst nicht möglich gewesen wären. Dennoch solltet ihr einen kühlen Kopf behalten und euch nicht aufregen, wenn eine Error Fare storniert wird. Ich sehe das wie ein Spiel, wo man eben manchmal gewinnt und manchmal verliert.

Da einige Error Fares storniert werden, solltet ihr euch mit der Buchung von nicht stornierbaren Hotels, Zubringerflügen usw. für eure Reise erstmal zurückhalten. Oft kommt eine offizielle Kommunikation seitens der Airline, ob die Tickets abgeflogen werden können. Auch die Erfahrungen der Forenmitglieder bei FlyerTalk oder im Vielfliegertreff können aufschlussreich sein.

5. Nicht die Airline kontaktieren

Ruft unter keinen Umständen die Airline an, um euch nach eurer Buchung zu erkundigen. Je länger der Fehler unbemerkt bleibt, desto höher ist die Chance, dass die Error Fare durchgeht. Deshalb ist es wichtig, dass ihr keinen echten Menschen bei der Airline in irgendeiner Weise auf euer Ticket aufmerksam macht.

Alles, was ihr über eine Website erledigen könnt, geht in Ordnung. Dazu gehören selbstverständlich auch Sitzplatzreservierungen.

6. Mit einer Stornierung richtig umgehen

Stornierungen passieren. In diesem Fall solltet ihr eure Rechte kennen. In jedem Fall habt ihr Anspruch auf eine Rückerstattung. Bei Flügen, die der EU-Richtlinie 261/2004 unterliegen, habt ihr unter Umständen noch Anspruch auf eine Entschädigung. Empfehlenswert ist in diesem Zusammenhang die kostenlose Passenger Rights App.

Einige Airlines oder OTAs werden euch alternative Beförderungen, beispielsweise in einer niedrigeren Buchungsklasse anbieten. Ihr könnt das annehmen, könnt das Ticket aber auch stornieren lassen. Wenn ihr Screenshots vom Buchungsprozess habt, könnt ihr sogar eventuell euer ursprünglich gebuchtes Ticket durchsetzen. Die Erfolgswahrscheinlichkeit hängt dabei immer stark vom EInzelfall ab. Es soll sogar Leute geben, die ihren Anwalt einschalten. Ob das zielführend ist, weiß ich nicht.

Falls euer Ticket storniert wird, kontaktiert auf jeden Fall die OTA oder die Airline, um euer Geld möglichst schell zurückzubekommen. Bei einigen OTAs und leider auch Airlines (Alitalia…) muss man da ein bisschen nachdrücklich sein. Scheut euch im Extremfall auch nicht vor einem Kreditkarten-chargeback.

Fazit

Eine Error Fare zu buchen, ist eigentlich nicht weiter schwer. Wie ihr seht, gibt es aber ein paar Dinge, auf die ihr achten solltet. So erhöhen sich die Chancen, dass euer Ticket nicht storniert wird, deutlich.

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