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Etihad Guest bald mit eigener Kreditkarte in Deutschland?

topbonus VISA Card privat

Die Airlines des Etihad Partner Netzwerks haben erst kürzlich große Verbesserungen und Angleichungen der Statusvorteile ihrer jeweiligen Vielfliegerprogramme angekündigt. Zu den Airlines der Etihad Airways Partner gehören u.a. Etihad selbst, Alitalia, Air Berlin, Jet Airways und Air Serbia. Während Air Serbia ebenfalls das Vielfliegerprogramm von Etihad, nämlich Etihad Guest, nutzt, setzen Alitalia und Air Berlin weiterhin auf ihre eigenen Vielfliegerprogramme. Beide Airlines sind neben der Partnerschaft mit Etihad in zwei verschiedenen Allianzen verblieben (Alitalia ist Skyteam-Mitglied und Air Berlin gehört zu Oneworld), was die Integration der Vielfliegerprogramme in Etihad Guest natürlich erschwert. Inzwischen hat man immerhin die (weitestgehende) Anerkennung der Statusstufen der Vielfliegerprogramme im Etihad Partner Netzwerk durchgesetzt, sodass z.B. Loungezugang, Executive Boni und zusätzliches Freigepäck auch bei Etihad Airways Partnern gewährleistet sind.

Via gulfmarketingreview.com
Via gulfmarketingreview.com

Die Integration scheint weiter voranzuschreiten: VISA hat eine mehrjährige Partnerschaft mit der Global Loyalty Company (GLC) unterzeichnet, um in den Vereinigten Arabischen Emiraten, in Indien, Italien, Deutschland, Saudi-Arabien und Serbien eine Reihe von co-gebrandeten Kredit-, Debit- oder Charge-Kartenprodukten zu entwickeln. Die GLC koordiniert die Vielfliegerprogramme der Etihad Airways Partner. Laut VISA-Presserelease möchte man „gemeinsamen Kunden führende Zahlungsprodukte anbieten“ und diesen Kunden ermöglichen Punkte zu sammeln, die sie „anschließend innerhalb des Netzwerkes der Etihad Airways Partner einlösen können“.

Was bedeutet die Partnerschaft für Topbonus-Mitglieder?

Bisher ist außer der Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrages noch nicht viel bekannt. Die Formulierung sind sehr vage und lassen viel Spielraum für Interpretationen. Wenn man mal die Ereignisse der letzten Tage betrachtet, muss man sich zwangsläufig fragen, was Etihad nun eigentlich mit Topbonus anstellen möchte. Ein paar interessante Punkte wirft diese Fragestellung natürlich auf:

Etihad setzt weiter auf den deutschen Markt.

Die Partnerschaft ist explizit als „mehrjährig“ beschrieben worden und erwähnt den Deutschland als einen der Märkte, auf dem man aktiv sein möchte. Mit der topbonus VISA Card bietet VISA bereits ein Finanzprodukt der Etihad Airways Partner auf dem deutschen Markt an und wird dies auch in Zukunft tun. Die Frage ist nun, wie genau dieses Finanzprodukt in Zukunft aussehen wird.

Österreich geht leer aus?

Nach der beschlossenen Ausgliederung des Touristikverkehrs aus der Kernmarke ist die Rolle Österreichs in der airberlin-Gruppe weiterhin ungeklärt. Immerhin übernimmt NIKI nun die Ferienflüge in Richtung Südeuropa. Es bleibt aber unklar, ob und in welcher Form die restlichen Flüge ab Wien weiterbetrieben werden und von wem. NIKI bedient ab Wien auch klassische Nicht-Ferienziele und fliegt sogar nach Abu Dhabi, um die Etihad-Flüge zu füttern. In der Partnerschaft mit VISA wird Österreich erstmal nicht erwähnt. Entweder ist Österreich in Zukunft kein Kernmarkt mehr für die Etihad Airways Partner oder man kam einfach nicht aus dem Deal mit MasterCard raus (in Österreich werden die Topbonus-Kreditkarten seit Juni von MasterCard ausgegeben) – das wäre dann aber echt unglücklich geplant.

Die Zukunft von Topbonus als eigenständiges Programm ist nicht selbstverständlich.

Schon lange kursieren Gerüchte, dass Topbonus mittelfristig in Etihad Guest aufgehen soll. Die Formulierungen im VISA Pressestatement lassen ja alle möglichen Varianten zu:

  • Topbonus bleibt weiterhin als eigenständiges Programm bestehen. Die topbonus VISA Card wird jetzt über diesen neuen Rahmenvertrag mit den co-gebrandeten Karten in den VAE, Italien, Serbien und Indien gesteuert und die Leistungen werden angeglichen, um eine weitere Vereinheitlichung der Vorteile im Etihad Airways Partner Netzwerk zu erzielen.
  • Topbonus wird durch Etihad Guest abgelöst. Da Topbonus bereits von Etihad gekauft wurde, kann diese Option jederzeit gezogen werden. Wie diese Ablösung genau aussieht, hängt vom Schicksal der neuen Air Berlin ab. Im schlimmsten Fall geht die Marke ganz unter oder betreibt nur noch ein paar Flüge nach Abu Dhabi und wird nahezu komplett in Etihad Guest integriert. Im „besten“ Fall wird Air Berlin als europäischer Netzwerkcarrier ähnlich wie Air Serbia einfach nur näher an die Etihad Airways Partner gebunden, müsste dann aber wahrscheinlich seine Beziehung zur Oneworld-Allianz noch einmal überdenken. In beiden Fällen hätten wir dann eine Etihad-gebrandete Kreditkarte in Deutschland, deren mögliche Vorteile aber stark vom Schicksal der Air Berlin abhängen.
  • Als Zwischenlösung könnte man zusätzlich zur topbonus VISA Card eine Etihad-gebrandete Kreditkarte auf den Markt bringen. Ich glaube zwar nicht, dass diese Koexistenz langfristig funktionieren würde, aber als Übergangslösung bis zur Integration von Topbonus in Etihad Guest könnte ich mir diese Lösung auch vorstellen. Mittelfristig würde dann die topbonus VISA Card in die Etihad-Kreditkarte umgewandelt werden.

Fazit

Etihad arbeitet weiter an der Koordination der Vielfliegerprogramme der Etihad Airways Partner. In dieser Partnerschaft mit dem Finanzdienstleister VISA hat man sich auf eine Koordinierung der co-gebrandeten Kreditkarten geeinigt. Auch Deutschland ist hier eingeschlossen. Was das für die bestehende topbonus VISA Card bedeutet, bleibt abzuwarten – man hält sich noch alle Optionen offen.

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4 Kommentare

    1. Etihad bietet bisher noch keine Kreditkarte in Deutschland an. Wahrscheinlich wird man noch abwarten, was mit Topbonus und deren Kreditkarte passiert.

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