Das einem Leid ist des anderen Freud

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Dass in der Luftfahrt derzeit einiges schief läuft, ist wahrscheinlich selbst an sonst weniger luftfahrtbegeisterten Menschen nicht vorbeigegangen. Airlines wie Lufthansa, British Airways oder Air France/KLM verhandeln über staatliche Überbrückungskredite, Beteiligungen und andere Bailout-Lösungen in Milliardenhöhe. British Airways hat sogar angekündigt, etwa 12.000 seiner 47.000 Mitarbeiter entlassen zu müssen.

Die Lage ist ohne Zweifel sehr angespannt. Während die Lufthansa Group schon seit Ausbruch der Krise in Europa einen eher pessimistischen Ausblick kommuniziert hatte und eine sehr langsame Erholung prognostiziert hatte, gaben sich andere Fluggesellschaften etwas optimistischer. Allerdings deutet mittlerweile immer mehr auf eine lang anhaltende Krise hin:

  • Airlines, die sehr vom internationalen Flugverkehr leben (Emirates, Turkish Airlines, etc.) haben ihren Flugbetrieb komplett eingestellt. Natürlich kann keiner sagen, wie sich die Situation entwickelt, aber Turkish Airlines z.B. wird den Flugbetrieb nicht vor Juni wieder aufnehmen.
  • Neben schwacher Nachfrage können auch behördliche Anordnungen der Grund für die Einstellung des Flugbetriebs sein: In Argentinien wird es bis zum 1. September weder Inlands- noch internationale Flüge geben.
  • Norwegian, die ja eh schon in finanziellen Schwierigkeiten waren, wollen den Flugbetrieb erst im Sommer 2021 wieder aufnehmen.
  • Virgin Australia hat Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Auch um Virgin Atlantic steht es nicht gut.

Den betroffenen Angestellten kann man nur viel Glück wünschen. Aber irgendwie muss man es ja mit Humor nehmen:

Auch wenn das nur eine Anekdote ist, zeigen auch die offiziellen Daten einen ziemlich leeren europäischen Luftraum, was zu allerhand ulkig erscheinenden Statistiken führt. Beispielsweise war Leipzig/Halle war am 14. April der aktivste Flughafen in Europa. Da das vor allem Frachtflüge mit medizinischen Gütern gewesen sein dürften, kann man das auch in Anbetracht der Situation sicherlich positiv erwähnen.

Und wie die Überschrift schon sagt: Das einem Leid ist des anderen Freud. Sonst ist es nur um Simulator möglich, aber jetzt ist der ideale Zeitpunkt, um Touch-and-Go-Manöver in Newark, La Guardia und JFK mit einer kleinen Cessna zu fliegen! Besonders viel los ist dort zur Zeit also auch nicht.

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Zumindest, was die Quarantäne angeht, sieht man doch in vielen Ländern ein Licht am Ende des Tunnels. Die Luftfahrtbranche wird noch länger brauchen, um sich zu erholen. Bis dahin gibt’s eben Platzrunden in JFK mit einer Cessna.

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