Reiseziel: Florenz
Erster Halt: Giardino di Boboli. Dieser Park, der in den Palazzo Pitti mündet, beheimatet eine Vielzahl an Skulpturen und Fontänen. Obwohl der Park eigentlich sehr schön ist, wirkte er sehr ungepflegt. Die Springbrunnen waren alle ausgeschaltet (in einigen wuchs schon das Gras hoch), die Rasenflächen nicht gemäht usw. Angesichts des Eintrittspreises von 10€ ist das definitiv schade.
Die Anhöhe, von der man auf den Palazzo Pitti schauen kann, darf man zu Fuß erklimmen. In der prallen Sonne von Florenz ist das ziemlich anstrengend, aber der Blick von oben lohnt sich sehr (siehe erstes Bild in diesem Abschnitt).
Die Skulpturen sind allesamt etwas komisch… Hier sieht man den Hofzwerg des Palazzos, der sich als Weingott Bachus darstellen ließ – auf einer Schildkröte.
Der Palazzo Pitti wurde vom Kaufmann Luca Pitti in Auftrag gegeben. Bei seinem Tod im Jahr 1472 war das Bauwerk aber noch nicht vollendet und wurde erst später im Besitz der Medici fertiggestellt. Ironischerweise sollte der Palast ursprünglich den der Medici in den Schatten stellen. Pitti war anscheinend Teil der Verschwörung der Pazzi-Familie, was aber nicht ausschlaggebend für den Baustopp im Jahr 1465 war. Vielmehr war Pitti durch den Tod seines Patrons Cosimo de Medici in finanzielle Schwierigkeiten geraten.
Im Inneren des Palastes befindet sich ein Museum mit einigen sehr schön erhaltenen Räumen und Ausstellungsstücken, die die Geschichte der Familie Medici dokumentieren.
In das Herz der Stadt Florenz gelangt man über den Ponte Vecchio, die Alte Brücke. Spätestens dort war die Anzahl der Touristen riesig. Aber gut, wie ich in Amerika mal gehört hab: „You’re not stuck in traffic, you ARE traffic.“
An der Piazza della Signoria steht der Palazzo Vecchio, der Alte Palast. Dieser war nicht immer „alt“, sondern wurde erst später umbenannt. Ursprünglich war er Sitz der Verwaltung und hieß Palazzo della Signoria (die Signoria war die Regierung der Republik), bis die Verwaltung in die Uffizien umzog.
Heute ist der Palazzo Vecchio das Rathaus der Stadt Florenz und beherbergt ein Museum. Die Piazza della Signoria ist auch ein toller Ort, um einen sündhaft teuren Kaffee zu trinken.
Wer den Hofzwerg und dessen Statue gemocht hat, wird sich vermutlich auch an der etwas moderner anmutenden Variante dieses Konzeptes erfreuen. Der belgische Künstler Jan Fabre hat sich selbst auf einer weitaus größeren Schildkröte verewigt, die zudem auch noch vergoldet ist. Das Kunstwerk ist ebenfalls auf der Piazza della Signoria zu bewundern.
Das wohl bekannteste Wahrzeichen der Stadt ist die Kathedrale Santa Maria del Fiore, deren Kuppel als technische Meisterleistung gilt. Leider war die Kathedrale schon geschlossen. Aber auch von außen ist das Bauwerk sehr beeindruckend.
Im Sonnenuntergang war der Rückweg über den Ponte Vecchio atmosphärisch außerordentlich romantisch, was auch die anderen tausend Touristen sicherlich bemerkten.
Zum Abschluss noch ein Foto des römischen Stadttores. Bei genauer Betrachtung fällt auf, dass man das große Haupttor recht einfach umgehen kann. Die kleinen Tore haben nämlich keine Türen.
FLORENZ zeigte sich mir 2014 wie ein Vorort von Tokio, in dem man bleich wird, wenn man die Preise sieht, was alles für mich trübt.
Ich war auch nur dort, um einen Vergleich mit meiner Lieblingsstadt BOLOGNA zu haben, wo ich Ende August auch wieder zum dritten mal war.
Von den Baudenkmälern und Kunstschätzen (oftmals zum Null-Tarif) ist Bologna für mich eine der schönsten Städte Italiens.
Über das verschwundene Kanalsystem Bologna kam man etwas lesen unter:
http://herrrothwandertwieder.de/canale-di-reno-bologna-2011/
Ein Beitrag über die Türme von Bologna wird demnächst folgen.
Werde mir Ihren Blog näher zu Gemüte führen, da Parallelen zu meinen Reisezielen sehe.
herrrothwandertwieder