Review: Airberlin A330-200 Economy Class New York nach Berlin (XL-Sitze)
Langstreckenflüge mit airberlin sind eine wunderbare Möglichkeit, Avios einzulösen. Mit Avios & Money solltet ihr für einen Hin- und Rückflug von Berlin nach New York dauerhaft unter 500€ bezahlen – mit den unten verlinkten Kreditkarten von American Express sammelt ihr sogar noch günstiger Meilen.
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Flugnummer: AB7249
Route: New York (JFK) – Berlin (TXL)
Abflug: 17:30
Landung: 7:10
Flugzeit: 7:40h
Flugzeugtyp: Airbus A330-200
Reiseklasse: Economy Class (XL Seats / XL-Sitze)
Am internationalen Flughafen John F. Kennedy (JFK) in New York benutzt airberlin das Terminal 8, in dem oneworld-Partner American Airlines Hauptkunde ist. Auch andere oneworld-Airlines wie Finnair und Qatar Airways benutzen dieses Terminal. Dank des Goldstatus im Vielfliegerprogramm von airberlin, topbonus, durfte ich mit einer Begleitperson zusammen den Business Check-in benutzen, auch wenn wir Economy geflogen sind. Besonders bei Langstreckenflügen mit der entsprechenden Schlange am Economy-Schalter spart das sehr viel Zeit.
Den Business Class Check-in kann man ab dem Silberstatus (24 Flüge oder 25.000 Statusmeilen) benutzen. Loungezugang (auch auf Economytickets) gibt es ab dem Goldstatus (60 Flüge oder 50.000 Statusmeilen). Mehr dazu steht im topbonus Statustutorial.
Ein Review des American Airlines Admiral Club spare ich mir an dieser Stelle, da die Lounge erstens nicht zu airberlin gehört und zweitens auch nicht zum Economy Flugerlebnis (toll ist sie aber nicht). Stattdessen geht es direkt weiter zum Gate 3.
Das Boarding begann pünktlich und die Reihenfolge (Business Class, Statuskunden, Economy nach Gruppen) wurde strikt eingehalten. Der A330 trug die Registrierung D-ALPG.
Die XL-Sitze / XL Seats in der Economy Class erstrecken sich von Reihe 14 bis 19. Hier ist die passende Seatmap von Seatguru. Die Sitze bieten etwa 20% mehr Beinfreiheit – und man sitzt weiter vorne im Flieger und kann daher schneller aussteigen. Die Sitze in der Reihe 15 haben ein Fenster weniger. Da aber jede Reihe zwei Fenster hat, hat man immer noch ein Fenster, eben nur eins weniger. Der reguläre Preis für die XL-Sitze auf der Langstrecke liegt bei 79€. Silberkunden bekommen 15% Rabatt, ab Gold sind die XL-Sitze gratis. Das ist wohl einer der besten Statusvorteile auf airberlin, die das topbonus-Programm bietet.
Die Sitze unterscheiden sich ansonsten nicht großartig von denen der normalen Economy Class. Nur die Kopfstützen sind etwas hochwertiger. Sie sind stabiler und lassen sich links und rechts steil abknicken (und eliminieren so den Wunsch nach einem Nackenkissen zum Schlafen, wie ich finde). Ein echtes Premium Economy Product ist das aber nicht. Weder sind die Sitze breiter oder besser gepolstert noch weicht der Service in irgendeiner Weise vom normalen Economy Service ab.
Um das folgende Foto vom Sitzabstand besser einordnen zu können: Ich bin etwa 184 cm groß. Im Vergleich zur sehr engen normalen airberlin Economy Class sind die XL Sitze eine große Verbesserung. Für Westküstenflüge würde ich es fast als sinnvoll bezeichnen, 79€ dafür auszugeben. Für eine vierköpfige Familie sind das allerdings schon wieder 632€ für einen Hin- und Rückflug – aua! Aber wie gesagt, als Statusvorteil ist es wertvoll.
Das Inflight Entertainment System ist wie gewohnt in die Kopfstützen des Vordersitzes integriert. Der Bildschirm ist ausreichend groß und bietet eine gute Bildqualität. Er lässt sich außerdem neigen und verfügt über einen USB-Anschluss zum Laden von elektronischen Geräten. Das System wird leider erst in der Luft eingeschaltet. Sobald es aber einmal an ist, funktioniert es tadellos. Wichtige Funktionen wie der Schalter für die Leselampe sind in den Touchscreen integriert. Zur Film- und Musikauswahl komme ich gleich noch einmal.
Typisch für airberlin ist auch das Amenity Kit, was für Economy Fluggäste auf der Langstrecke bereit gestellt wird. Das Konzept ist aus der Business Class bekannt und wird hier in sehr abgespeckter Form für die Economy Class verwendet. In diesem stylischen Plastiktütchen befinden sich eine Schlafmaske, Socken, Ohrenstöpsel sowie Zahnpasta und Zahnbürste. Besonders hochwertig ist das alles nicht, aber für die einmalige Verwendung an Bord des Flugzeugs mehr als ausreichend.
Typisch für JFK dagegen ist der viele Verkehr. Kurz vor dem Abbiegen auf die Startbahn konnten wir einen Blick auf die Warteschlange hinter uns erhaschen!
Der Start und Steigflug waren ohne größere Turbulenzen an sich unspektakulär, boten aber schöne Aussichten auf New York und Neuengland.
Das Abendessen wurde kurz nach dem Start serviert. Es gab die Wahl zwischen Chicken und Pasta… Beide waren selbst für Economy-Verhältnisse unterirdisch. Auch der Kartoffelsalat und der als Brötchen getarnte Bauschaum wussten nicht zu überzeugen. Der Kirschkuchen war schon eher genießbar. Immerhin: Alkoholische Getränke sind kostenlos. Ich habe darauf aber verzichtet.
Die Nudeln waren auch nicht wirklich besser.
Nach dem Start wurde auch das Entertainment System angeschaltet, welches sich zunächst mit einem Bild des Brandenburger Tors meldete. Die zur Wahl stehenden Sprachen sind Deutsch und Englisch, wobei einige Filme auch mehr Sprachoptionen bieten.
Das System ist mit Filmen, Serien, Musik und Spielen geladen. Die Bedienung ist sehr intuitiv und flüssig.
Die Filmauswahl ist nicht riesig, aber auch nicht klein – durchschnittlich ist ein passendes Wort. Positiv anzumerken ist, dass auch viele aktuelle und halbaktuelle Filme zur Auswahl stehen.
Ähnliches lässt sich über die Serienauswahl sagen. Mit Fargo, House of Cards, Game of Thrones und Vikings hat man gleich von mehreren sehr bekannten und geliebten Serien ganze Staffeln geladen.
Insgesamt 80 Alben stehen zum Hören zur Verfügung, darunter mehrere aktuelle deutschsprachige und internationale Platten sowie einige Klassiker.
Der Sitz lässt sich natürlich in gewohnter Economy-Manier nach hinten lehnen. Durch den größeren Sitzabstand nimmt man dem Hintermann dadurch aber nicht viel Platz weg, sodass man die Lehne guten Gewissens nach hinten klappen kann. Der Sitz ist vor allem Dank der besseren Kopfstütze zum Schlummern recht bequem. Ich konnte auf diesem Flug über dem Atlantik etwa 3-4 Stunden schlafen. An ein komplett flaches Bett wie in der Business Class (geschweige denn ein echtes Bett) kommt der XL Sitz natürlich nicht heran – eine Tortur ist es aber keineswegs.
Als ich aufwachte, hatten wir England gerade hinter uns gelassen und hielten Kurs auf die Küste der Niederlande.
Etwa 90 Minuten vor der Landung wurde das Frühstück serviert. Ganz ähnlich wie das Abendessen war auch das Frühstück nicht besonders gut. Der Bagel war maximal okay, der Muffin trocken und die Früchte hatten einen eher merkwürdigen Geschmack. Der Orangensaft auf der anderen Seite hat gefallen. Nun, viel erwarten sollte man nicht, aber immerhin hat man etwas im Magen, bevor man sich ins Abenteuer Berlin-Tegel und den Berliner Nahverkehr begibt.
Apropos Berlin: So langsam ging die Sonne auf und wir näherten uns der deutschen Hauptstadt.
Wir flogen das übliche Anflugverfahren mit der 180°-Wende über dem Berliner Südosten.
Und landeten pünktlich in Berlin, wo schon einige andere Maschinen der airberlin auf uns warteten.
Die Einreise in die Bundesrepublik Deutschland erfolgt wie üblich in Berlin unkompliziert und schnell (unkompliziert und schnell könnte quasi das Motto der Berliner Flughäfen sein! 😉 ), die Gepäckausgabe ist in Tegel aber immer eine Angelegenheit für sich. Die Bänder sind einfach extrem klein. Aber dank Priority Label kam der Koffer immerhin nicht als letzter tatsächlich als einer der ersten Koffer vom Band.
Fazit
Die Pluspunkte der airberlin-Economy Class sind meiner Meinung nach das Entertainment-System, der Sitz selbst und vor allem die Konsistenz des Produktes auf der doch eher überschaubaren Langstreckenflotte. Ich persönlich mag auch die 2-4-2-Anordnung im A330, aber das mag Geschmackssache sein. Die Crew auf diesem Flug war professionell und freundlich – nicht mehr und nicht weniger.
Negativ zu bewerten ist der normale Sitzabstand, der unter dem Branchendurchschnitt liegt, sowie das Essen. Das Essen und den Service wird aber sicherlich jeder Einzelne unterschiedlich wahrnehmen. Die XL-Sitze eliminieren damit den größten Kritikpunkt, den ich am Economy-Produkt der airberlin habe. Lohnen sich also XL-Sitze? Das muss natürlich am Ende jeder für sich selbst wissen. Einerseits kommt es auf die Körpergröße an, andererseits auf die Streckenlänge. Ich persönlich würde die 79€ dafür höchstens auf den ganz langen Flügen an die Westküste zahlen. Eigentlich nicht einmal da. Wäre ich 2 Meter groß, würde meine Antwort darauf sicher anders ausfallen.
Als Statusvorteil sind die XL-Sitze aber wohl ohne Zweifel einer meiner Hauptgründe, bei topbonus zu sammeln. Statusmeilen sammelt man bei topbonus übrigens nicht nur im Flugzeug, sondern auch mit der topbonus VISA Card privat und der topbonus VISA Card für Selbstständige – für jeden Euro, den ihr mit der Karte ausgebt, erhaltet ihr eine Statusmeile und eine Prämienmeile, egal ob im Supermarkt oder online. Als Willkommensbonus gibt es derzeit 10.000 Meilen!
Wie sind eure Erfahrungen mit dem Economy-Produkt der airberlin und den XL-Sitzen?