Air Berlin und JetBlue kündigen Partnerschaft an
Air Berlin baut im Transatlantikgeschäft gerade viel um: In den letzten Tagen habe ich darüber berichtet, wie Air Berlin in New York JFK vom Terminal 8 ins Terminal 7 ziehen und mit Chicago und Toronto zwei neue Ziele ab Düsseldorf aufnehmen wird. Der Auszug aus dem American Airlines Terminal in JFK (nachdem bereits das Codeshare-Abkommen aufgekündigt wurde und Air Berlin eh nie Teil des Transatlantik Joint Ventures war) ist bezeichnend für die Beziehung der beiden Oneworld-Parner. Es kommt aber noch besser: Air Berlin hat heute per Pressemitteilung eine Partnerschaft mit JetBlue angekündigt.
JetBlue ist eine US-amerikanische Low-Cost-Airline, die besonders an der Ostküste sehr präsent ist. Letztes Jahr wurde JetBlue als idealer Kandidat für einen Zusammenschluss mit Virgin America gehandelt, aber seitdem die Fusion ins Wasser gefallen ist, scheint man sich nun anderen Projekten zu widmen. Die Partnerschaft mit Air Berlin erscheint nicht völlig unlogisch, da JetBlue mit dem A321neo selbst ins Transatlantikgeschäft einsteigen möchte und auf europäischer Seite Partner braucht. Die gerade von American Airlines links liegen gelassene Air Berlin, die ihre Zukunft als Netzwerkcarrier mit einem starken Transatlantikangebot sieht, kommt da gerade recht. Vielleicht schadet es auch nicht, dass ein gewisser Herr Thomas Winkelmann im Board von JetBlue vertreten ist…
Aber eine Partnerschaft mit einer Low-Cost-Airline? Nun, so hundertprozentig Low Cost in JetBlue gar nicht mal. Auf den inneramerikanischen Transkontinentalstrecken wie New York – Los Angeles wird eine mehr als konkurrenzfähige Business Class mit Flat Beds angeboten, die wir wahrscheinlich auch in den A321neos im Transatlantikverkehr sehen werden.
Die Partnerschaft wird zunächst hauptsächlich aus Codeshare-Flügen von und nach New York JFK, Boston und Orlando bestehen. Alle drei Städte werden von Air Berlin ab Düsseldorf bedient und sind JetBlue Hubs. Durch die Partnerschaft kommen ein paar ganz interessante Umsteigeverbindungen hinzu, die auch die erwähnten Transkontinentalstrecken an die Westküste mit der JetBlue Mint Business Class beinhalten. Interessant ist jedoch, dass JetBlue in JFK im Terminal 5 sitzt und Air Berlin gerade einen Umzug vom Terminal 8 ins Terminal 7 angekündigt hat. Ich kann mir vorstellen, dass es da noch Änderungen geben wird. Die Codeshare-Flüge sind im Detail:
Ab New York (JFK): Bermuda, Bridgetown, Boston, Buffalo, Charleston, Fort Lauderdale, Los Angeles, Orlando, West Palm Beach, Portland, Rochester, Fort Myers, Santo Domingo, San Francisco, San Juan, Santiago, Syracuse, Jacksonville, Raleigh/Durham, Tampa
Ab Boston (BOS): Atlanta, Buffalo, Baltimore, Washington (National), Denver, Newark, Fort Lauderdale, New York (JFK), Los Angeles, New York (La Guardia), Orlando, Philadelphia, Raleigh/Durham, San Francisco
Ab Orlando (MCO): Boston, Washington (National), Newark, White Plains, New York (JFK), New York (La Guardia)
Später soll noch eine Kooperation der Vielfliegerprogramme folgen. Es ist geplant, dass Topbonus-Teilnehmer auch Meilen auf JetBlue-Flügen sammeln können sollen. Ob Statusvorteile usw. anerkannt werden, ist dagegen noch nicht bekannt.
Was haltet ihr von der Partnerschaft zwischen Air Berlin und JetBlue?