Reiseziel: Barcelona
Barcelona ist nun wahrlich kein Geheimtip. Die Stadt wird jedes Jahr von Touristen nahezu überschwemmt. Wer diesen Massen etwas aus dem Weg gehen möchte, reist am besten etwas außerhalb der Hauptsaison in die katalanische Hauptstadt. Aus persönlichen Erfahrungen kann ich den September wärmstens empfehlen, da dort in Spanien wie in vielen anderen europäischen Ländern die Schule bereits angefangen hat. Damit sind weitaus weniger Familien in der Stadt und an den Stränden unterwegs. Dennoch ist es noch sehr warm und meistens herrscht bestes Badewetter.
Die Altstadt ist wunderschön, wurde allerdings schon damals als Touristenattraktion gebaut. Die Geschichte der Stadt ist sehr interessant und kann am besten in einer Walking Tour erlebt werden. Es ist erstaunlich, wieviel historische Orte tatsächlich noch erhalten sind.
Im spanischen Bürgerkrieg in den 1930ern war Barcelona ein wichtiges Zentrum der Republikaner und wurde auch von Francos Freunden aus Nazideutschland bombardiert. Noch heute sind Einschusslöcher und Bombensplitter in Fassaden sichtbar, wie hier in dieser Kirche.
Die bekanntesten Bauwerke sind natürlich die von Antonio Gaudí. Die Sagrada Familia, die Casa Batló und der Parc Güell sind nur einige der vielen Häuser und Bauwerke, die man besichtigen kann. Meine persönliche Meinung: Reingehen lohnt sich oft nur, wenn man Architekturfan ist, denn die Eintrittspreise sind teilweise nicht mehr lustig. Außerdem ist oft mit langen Schlangen zu rechnen, die man allerdings oft mit dem City Pass umgehen kann.
Viel faszinierender finde ich die katalanische Kultur. Kulinarisch ist Spanien sowieso ein Highlight. Historisch bedingt hat jede Region ihre einzigartige Kultur, welche man in Katalonien durch die Unabhängigkeitsbewegung gefühlt viel stärker zur Schau stellt als anderswo. Am 11.09. wird der Nationalfeiertag Kataloniens gefeiert. Wer an diesem Tag in Barcelona ist, sollte sich unbedingt die menschlichen Pyramiden (Castellets) anschauen!
Die Hotelpreise können in Barcelona sehr teuer sein. In den umliegenden Dörfern kann man weitaus günstiger übernachten. Diese sind oft sehr gut an Barcelona angebunden, sodass man ins Zentrum nur 20 Minuten mit dem Zug (Rodalies) braucht. Etwas südlich des Flughafens liegt zum Beispiel Castelldefels, was über die Linie R2 direkt an Barcelona Sants, Estació de Franca und Prat del Llobregat angebunden ist. Castelldefels ist im 10-Fahrten-Ticket enthalten. Die Stadt ist wesentlich ruhiger als Barcelona und bietet einige nette Restaurants, aber sonst wenige Sehenswürdigkeiten. Dafür ist der Strand traumhaft. Der ist etwa 5 km lang und wird auch von den Einheimischen empfohlen. In Barcelona selbst muss man nicht unbedingt an den Strand gehen.