Review: American Airlines 787 Economy Class auf der Langstrecke
Auch im Transpazifikverkehr gibt es mittlerweile einige interessante Oneway-Tarife. Zwar beschränkt sich die Präsenz der Low-Cost-Carrier allenfalls auf Verbindungen von Asien/Ozeanien nach Honolulu und umgekehrt. Der Markt wird allerdings von zahlreichen chinesischen Carriern so mit Kapazität überflutet, dass die Preise recht niedrig sind. Meinen Flug von Fort Myers nach Peking konnte ich für umgerechnet knapp 400€ buchen.
Dieses Review wird nicht besonders umfangreich werden, da ich beide Teilstrecken in der Economy Class geflogen bin. Als Finnair Plus Goldmitglied (Oneworld Sapphire) konnte ich aber kostenlos Sitze in der Main Cabin Extra (ähnlich wie die damals die XL Seats bei Air Berlin) reservieren.
Ein weiterer Statusvorteil ist der Priority Check-in, der am kleinen Flughafen von Fort Myers aber auch keinen großen Unterschied machte. Das Einchecken dauerte dennoch eine Weile und beschäftigte gleich zwei Mitarbeiterinnen, die von den Visabestimmungen für China etwas verwirrt waren. In Peking kann man vom visafreien Transit (bis zu 144h) Gebrauch machen, wenn man zwischen zwei Drittländern (in meinem Fall USA und Singapur) durch Peking reist. Die Kombination aus deutschem Reisepass, der chinesischen Transitregelung und mehreren Oneway-Tickets auf verschiedenen Airlines bekommt man in Fort Myers sicherlich nicht so häufig zu Gesicht.
In Fort Myers gibt es leider gar keine Lounge und so begnügte ich mich mit einem Eistee von Starbucks und der netten Aussicht auf das Vorfeld. Diese 737-800 brachte mich an diesem Tag nach Chicago.
Der Flug war, in einem Wort zusammengefasst, unspektakulär. Das Wetter erinnerte mich an die Standardeinstellung im Flight Simulator X (schönes Wetter mit ein paar Wolken).
Auch die Kurzstreckenflotte hat ein IFE-System an Bord. Die Auswahl an Filmen und Serien ist sehr groß, allerdings hakte das Interface bei mir den ganzen Flug über.
Der Service bestand aus Nüssen und einem Getränk. Gegen Bezahlung hätte es auch richtige Speisen gegeben, aber die 2,5 Stunden bis zur Flagship Lounge ließen sich auch so aushalten.
Auch Chicago zeigte sich an diesem Nachmittag im September von seiner sonnigen Seite.
Nach dem angenehmen Aufenthalt in der Flagship Lounge in Chicago ging es dann mit einer 787 weiter nach Peking. Da ich anfangs den Preiskrieg erwähnt hatte: Die Strecke ist inzwischen eingestellt.
Der Start in der Dämmerung war schön anzusehen. Auf die 13,5 Stunden in der Economy Class freute ich mich aber nicht so sehr.
Zwar sind solche langen Flüge immer anstrengend, aber über das Bordprodukt von American Airlines kann ich – zumindest was die neuen 787 angeht – nichts schlechtes sagen. Insgesamt wurden drei Mahlzeiten serviert, die alle für Economy Class Catering in völlig in Ordnung und von der Menge mehr als genug waren.
Das Frühstück war mir schon fast zu viel, aber der Tee tat gut.
In der Main Cabin Extra hat man sehr viel Beinfreiheit, aber die Sitze in der 787 sind spürbar enger als beispielsweise in einem A330 oder einer 777 mit 9 Sitzplätzen pro Reihe. Viel wichtiger als die Sitzbreite finde ich allerdings den Sitzabstand, und da sind die MCE-Sitze wie gesagt solide. Generell ist die 787 ein sehr angenehmes und ruhiges Flugzeug, sodass ich auf knapp 8 Stunden Flugzeugschlaf kam.
Dazu kam noch, dass der Flug abends landete. Im Endeffekt verliert man also einen Tag, kann dann aber wenigstens gleich schlafen gehen.
Die Einreise mit der visafreien Transitregelung war recht witzig. Letztendlich war es nur ein bisschen extra Papierkram, aber der entsprechende Schalter war mindestens 20 Minuten nicht besetzt. Als dann jemand kam, ging es aber schnell.
Und dann gab es noch einen kleinen Gruß aus der Heimat. 😉
Fazit
American Airlines bietet auf der 787 ein sehr solides Produkt in der Economy Class an. Die 787 hat zwar nicht die breitesten Sitze, ist aber ansonsten ein sehr angenehmes Flugzeug. Leider hat American Airlines auch durch die Fusion mit US Airways sehr viele verschiedene Flugzeugtypen in der Flotte und daher ein wenig konsistentes Produkt. Die Kombination aus 787 und Oneworld-Status (mit entsprechendem Zugang zu den Flagship Lounges) macht American aber auch für Transatlantikflüge eine gute Wahl.