Review: Finnair A350-900 Economy Class Bangkok nach Helsinki

Ende Juli hatte ich meinen ersten wirklichen Urlaub in diesem Jahr gebucht. Mit Finnair sollte es nach Bangkok gehen. Den Hinflug habe ich mit einem Voucher in die Business Class geupgraded. Auf dem Rückflug war ich ursprünglich in der Economy Class gebucht, wurde aber beim Check-in kostenlos auf Economy Comfort geupgraded.

Finnair hat keine echte Premium Economy. Economy Comfort ist eher vergleichbar mit den XL-Sitzen, die es damals bei Air Berlin gab. Dennoch gibt es neben der erweiterten Beinfreiheit die Kopfhörer mit Geräuschreduzierung aus der Business Class, eine Stunde kostenloses Internet und ein kleines Amenity Kit, welches eine Schlafmaske, Ohrenstöpsel usw. enthält.

Flugnummer: AY142
Route: Bangkok (BKK) – Helsinki (HEL)
Abflug: 08:55
Landung: 15:15
Flugzeit: 10:40h
Flugzeugtyp: Airbus A350-900
Reiseklasse: Economy Class

Dank meiner Finnair Gold Karte hatte ich Priority Boarding. Übrigens haben Fluggäste in der Economy Comfort Kabine ebenfalls Priority Boarding bzw. zumindest eine eigene Boardinggruppe vor der eigentlichen Economy Class.

Die Kabine ist wie auch in der Finnair Business Class sehr… grau. Farbakzente wurden durch die bereits verteilten Decken und Kissen gesetzt. Auch das Amenity Kit und die Kopfhörer lagen schon bereit.

Die Sitze sind wie auch das Flugzeug selbst noch sehr neu. Wie heutzutage üblich verwendet Finnair hier dünnere Sitze, die aber nicht unbequem sind. Im Vergleich zur 787 merkt man die breitere Kabine des A350 deutlich. Während man in der Boeing 787 mit einer 3-3-3-Anordnung recht beengt sitzt, ist die für Airbus übliche 2-4-2-Anordnung deutlich angenehmer. Die bei Finnair installierten Sitze sind 18 Zoll breit und damit spürbar breiter als z.B. die Sitze in Americans 787 (16,2-17,2 Zoll).

Auch die großen Gepäckfächer, die großen Bildschirme und natürlich die geräuscharme Kabine des Airbus A350 wissen zu überzeugen. Das ist weniger Finnairs Verdienst als viel mehr ein Lob an Airbus, aber es gibt eben noch nicht viele Airlines, die den A350 schon auf so vielen Strecken einsetzen.

Auf das Inflight Entertainment bin ich im Review der Finnair Business Class schon eingegangen. Das System ist durchaus innovativ und läuft eigentlich sehr flüssig, hat aber gelegentlich Aussetzer. Mehr dazu später…

Finnair verfolgt beim Catering ein recht interessantes Konzept. Während zwei warme Mahlzeiten und Softdrinks inklusive sind, muss man für Alkohol und weitere Snacks bezahlen. Wie ich finde, genügt das den Ansprüchen eines Full Service Carriers nicht ganz, aber wenn man sich auf einen Flug ohne Alkohol einstellen kann, hat man damit keine Probleme.

Wie immer gab es die Wahl zwischen Hühnchen und Rind. Ich entschied mich für das Hühnchen, was eigentlich ganz in Ordnung war. Der Muffin war etwas trocken, aber der Blaubeersaft glich das wieder aus.

Wie schon gesagt, das Entertainmentsystem hat so seine Macken. Den ganzen Flug über waren beispielsweise keine Daten in der Airshow verfügbar, sodass das System den Flieger immer an den Koordinaten 0 und 0 im Golf von Guinea darstellte. Irgendwie fror der Bildschirm auch ab und an mal ein.

Immerhin war die Kamera mit der Außenansicht fuktionstüchtig.

Vor der Landung gab es eine weitere warme Mahlzeit (Nudeln), mit etwas Obst, einem Kuchen und natürlich noch mehr Blaubeersaft. Auch diese Mahlzeit ging geschmacklich in Ordnung.

Die kleinen Schokoladen von Karl Fazer, die vor der Landung ausgeteilt wurden, wussten wirklich zu überzeugen. Das ist in der Tat ein netter kleiner Touch (wie auch damals Air Berlins Schokoherzen).

Wir landeten schließlich pünktlich in Helsinki und bekamen sogar ein Gate mit Brücke.

Fazit

Die Finnair Economy Class weiß hauptsächlich wegen des Airbus A350 zu überzeugen. Das Entertainment wäre sehr gut, wenn es etwas verlässlicher funktionieren würde. Während das Catering in Ordnung geht, genügen die aufpreispflichtigen Extras wie Alkohol und Snacks nicht ganz den Ansprüchen, die Finnair an sich stellt.

Der Service war wie auch in der Business Class schon nordisch kühl, aber nicht unfreundlich oder unprofessionell. Generell muss man Finnair zu Gute halten, dass sie recht organisiert sind, was ihren Flugbetrieb und vor allem Umsteigeverbindungen angeht. Das Erlebnis an Bord empfand ich zwar als gut, aber viele Pluspunkte sind eben direkt dem nagelneuen Fluggerät und nicht der Airline geschuldet. Da werden andere Airlines womöglich bald aufschließen.