Review: Saudia 787-9 Business Class Dschiddah nach Madrid
Die erste Reise des Jahres führte mich nach Hongkong und Sri Lanka. Wie ich in der Einleitung erklärt habe, habe ich die Reise teilweise mit Meilen und teilweise mit bezahlten Tickets gebucht. Da Colombo ein klassischer Abflugort mit günstigen Premiumtickets ist, habe ich für den Rückflug ein Ticket in der Saudia Business Class gekauft. Das Ticket CMB-JED-MAD kostete mich etwa 600€ und gab mir Gelegenheit, die Saudia Business Class in der Boeing 777-300ER und der Boeing 787-9 auszuprobieren. Die Flüge habe ich mir bei Flying Blue (etwa 9.500 Meilen) gutschreiben lassen.
Über die moralischen Implikationen habe ich bereits geschrieben und werde dieses Review daher schreiben, ohne nochmals darauf einzugehen. Den Flug von Colombo nach Dschiddah sowie die Lounge in Dschiddah habe ich bereits reviewt.
Flugnummer: SV227
Route: Dschiddah (JED) – Madrid (MAD)
Abflug: 8:45
Landung: 13:10
Flugzeit: 5:55h
Flugzeugtyp: Boeing 787-9
Reiseklasse: Business Class
Der aktuelle Flughafen von Dschiddah ist ziemlich chaotisch. Fluggastbrücken gibt es keine, stattdessen stehen die meisten Flugzeuge kilometerweit weg. Für Business Class Gäste gab es weder Priority Boarding noch einen eigenen Bus. Dazu kommt noch, dass an diesem Morgen ein heftiger Sandsturm über das Vorfeld zog.
Es ist zwar immer wieder schön, den Flieger von außen zu sehen, aber angesichts des Wetters war ich dann doch froh, endlich in der Kabine zu sein.
Die Business Class Kabine erstreckt sich über 8 Reihen in 1-2-1-Anordnung. Insgesamt hat die 787-9 der Saudia also 24 Sitze in der Business Class. Es werden dieselben Reverse Herringbone Sitze wie auch in der Saudia 777-300ER verwendet.
Auch Air Canada verwendet diese Sitze. Die Unterschiede liegen nur in den verwendeten Materialien und Farben. Die gesamte Kabine der Saudia-Flugzeuge ist in Wüstentönen gehalten, was einerseits recht elegant, andererseits aber auch nicht wirklich inspiriert wirkt.
Der einzige große Unterschied zur Saudia 777 ist die Steuerung der Fenster, die in der 787 elektronisch über die Sitzbedienung funktioniert bzw. funktionieren sollte (bei mir war die Funktion abgeschaltet, keine Ahnung warum).
Im Ablagefach neben dem Sitz befindet sich die IFE-Fernbedienung. Hier findet ihr auch USB-Ports und eine Universalsteckdose.
Den Magazinhalter hat man bei Saudia mit allem erdenklichen Zeug vollgestopft. Neben dem Bordmagazin, der Sicherheitskarte und dem Duty-Free-Katalog lag dort auch mein Kissen.
Weiter möchte ich auf das Hard Product nicht eingehen, da ich das in den Reviews der Saudia 777 und der Air Canada 787 schon genug getan habe. Die Reverse Herringbone Sitze sind meiner Meinung nach ein exzellentes Produkt.
Hier im Bild sieht man die Uniform der Saudia-Flugbegleiterinnen, welche für den Service zuständig waren. Auch auf diesem Flug waren die männlichen Kollegen nicht wirklich engagiert. Die Flugbegleiterinnen auf diesem Flug wirkten aber wesentlich entspannter und machten sogar Smalltalk mit den Fluggästen. Insgesamt war der Service auf dem Flug nach Madrid gut (Welten besser als auf dem ersten Segment mit Saudia).
Saudia serviert zwar keinen Alkohol, hat aber dafür eine nette Auswahl an alkoholfreien Getränken. Als Willkommensdrink gab es wie auch in Colombo ein Glas Dattel-Vanille-Saft. Den könnte ich auch zuhause trinken…
Das Amenity Kit von Porsche Design ist eines der besseren Business Class Kits. Den kleinen Hartschalen-Koffer kann man auch danach noch oft benutzen, ohne dass er gleich auseinanderfällt. Enthalten sind die Standard-Amenities wie eine Zahnbürste, ein Kamm, Ohrenstöpsel, Socken, eine Schlafmaske sowie Handcreme, Lip Balm und ein Face Moisturizer. Interessant fand ich das beigelegte Brillenputztuch – das hatte ich vorher noch nie gehabt.
Noch vor dem Start wurden die Menüs verteilt. Die Bestellung wurde dann in der Luft aufgenommen. Auf diesem Flug wurde ein Frühstück serviert, wobei man die Auswahl hatte zwischen einem Omelette, Four Medames (Bohnen) und French Toast.
Beim Rollen zur Startbahn gab es einige Exoten zu sehen. Leider war die Sicht beim Start nicht besonders gut (blöder Sandsturm), aber immerhin war die Luft nicht allzu turbulent.
Ich habe dann den Film Dunkirk angesehen, den ich nicht schlecht fand. Leider zensiert Saudia die IFE-Inhalte teilweise bis zur Unkenntlichkeit. Bei Dunkirk ging das noch, aber bei How I Met Your Mother wurden teilweise 25% der gesamten Lauflänge einfach rausgeschnitten. Auch bei den verfügbaren Musikalben fehlen manchmal einzelne Titel.
Dafür gab es auch auf diesem Flug kostenloses WLAN ohne Datenlimit für alle Premium-Passagiere.
Zum Frühstück wurden neben dem von mir gewählten Omelette eine Käseplatte und eine Obstplatte serviert. Die Flugbegleiterinnen gingen noch mit einem Brotkorb herum, aus dem man sich bedienen konnte. Dazu gab es noch Marmeladen, Olivenöl usw. Mein Tee wurde mir zu meiner Überraschung tatsächlich von einem männlichen Flugbegleiter gebracht…
Das Catering war wie auf dem ersten Flug exzellent. Abstriche gibt es nur für das Fehlen alkoholischer Getränke (nun gut, beim Frühstück stört das wohl kaum jemanden). Hervorzuheben ist auch, dass Saudia Dine on Demand anbietet, d.h. ihr könnt essen, wann ihr möchtet. Die Flugbegleiterinnen haben mich auf explizit danach gefragt.
Nach dem Service wurden die Fenster abgedunkelt. Nachdem ich Dunkirk zu Ende geschaut hatte, legte ich mich nochmal für ein paar Stunden aufs Ohr. Der Sitz ist komplett lie-flat. Ohne Matratzenpad ist die Liegefläche vielleicht etwas hart und auch der Dreipunktgurt nervt etwas, aber dafür bietet Saudia ein ordentliches Kissen und eine kuschelige Decke an.
Über Valencia verließen wir dann die Reiseflughöhe und die Crew begann mit den Vorbereitungen für die Landung in Madrid. Madrid-Barajas wäre nicht Madrid-Barajas, wenn man ohne Holding landen könnte…
Die Landung auf der 32R war pünktlich und sanft.
Danach folgte ein entsprechend langer Weg von der 32R zum T1-T2-T3, welches Saudia neben Skyteam-Partner Air Europa, den Star Alliance Airlines und den Billigfliegern nutzt. Das T1-T2-T3 ist aus verschiedenen Gründen nicht mein Lieblingsterminal, aber dank automatisierter Passkontrollen war ich immerhin schnell in der U-Bahn.
Fazit
Saudia bietet in der Business Class ein sehr gutes Hard Product und kostenloses WLAN an. Das Catering würde ich als überdurchschnittlich bezeichnen, den Service als hit or miss. Ich hatte auf diesem Flug sogar sehr guten Service, aber von Saudia hört man auch auf anderen Blogs gerne mal Horrorgeschichten. Die größten Kritikpunkte aus meiner Sicht sind der Flughafen Dschiddah sowie die sehr nervigen Richtlinien bezüglich Kleidung an Bord, Alkohol und die Zensur der IFE-Inhalte. Wer damit leben kann, muss aber vor Saudia nicht zurückschrecken.
Danke fuer ihren bericht. Tja, die bilder von Jeddah sehen schrecklich aus. Haben sie sand in den flugzeug selbst gesehen? Primitiv, keine bord bruecken, wenn man denkt von Saudi ol reichtum and geld. Unmoeglich. Saudi hat die Wahabbi Islamistische moralische polizei behoerden die den IFE inhalt zensuren. Hoffentlicht kann den Kron Prinz folger MBS das alles beenden. Hauptsache, letzte satz in deinen bericht ist dies: ‚Ich habe das flug mit Saudi uberlebt.‘ Mein gott, was ist das fuer eine bizarre land und kultur/volk. Happy travels, amigo.