Die absurde Lösung für mein Problem mit dem EU-Roaming
Seit einiger Zeit müssen Inhaber einer SIM-Karte aus der EU keine Roaminggebühren mehr für die Nutzung ihrer Karte im EU-Ausland zahlen. Dabei gilt die Regelung der angemessenen Nutzung, d.h. das kostenlose Roaming ist nicht für den dauerhaften Aufenthalt im Ausland gedacht. Damit soll verhindert werden, dass beispielsweise ein in Deutschland wohnender Nutzer dauerhaft eine günstigere rumänische Karte benutzt. Das ist bis dahin auch verständlich, kann aber merkwürdige Konsequenzen haben.
Modern Problems Require Modern Solutions
Wer hier öfter mal reinschaut, wird sicherlich in dem einen oder anderen Beitrag gelesen haben, dass ich öfter zwischen Madrid und Berlin hin- und herfliege. Ohne groß auf meine Arbeits- und Lebenssituation eingehen zu wollen, muss ich das hier kurz erklären, um die Nutzung meines Mobilfunkvertrags beschreiben zu können. Ich bin zwar in Madrid angestellt und habe dort auch meinen Lebensmittelpunkt, bin aber ab und an für längere Zeiträume in Berlin. Da ich in Berlin aufgewachsen bin, kann ich das auch immer mit privaten Angelegenheiten verbinden. So unüblich ist meine Situation glaube ich auch nicht.
Jedenfalls habe ich einen spanischen Mobilfunkvertrag beim Anbieter Orange, welcher mich vor kurzem über die „unangemessene Nutzung meines EU-Roamings“ hinwies. Wenn ich mein Nutzungsverhalten nicht innerhalb von zwei Wochen ändere, werden zusätzliche Kosten erhoben. Ich erfülle derzeit laut meiner Abrechnung die folgenden Punkte, die laut EU als unangemessene Nutzung des EU-Roamings definiert sind:
- Ich war in den letzten 2 Monaten länger im EU-Ausland als in Spanien (in Tagen gemessen) und
- habe ein größeres Datenvolumen beim Roaming genutzt haben als im Inland
So weit auch so fair: Ich war in den letzten 2 Monaten erst in Kolumbien, dann nur kurz in Spanien und seit Mitte/Ende Dezember bin ich in Berlin. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich in Kolumbien in gar kein Netz eingewählt war. Die Analyse meines Verbrauchs bezieht sich also kaum auf volle zwei Monate, sondern eher auf 5 Wochen, von denen ich drei in Deutschland und zwei in Spanien war. Dabei habe ich in Deutschland wohl auch noch mehr Daten verbraucht als in Spanien. Upps.
Die einfache Lösung: Einfach mehr Daten in Spanien verbrauchen. Ich schöpfe mein Datenvolumen eh kaum aus, da ich fast den ganzen Tag über WLAN nutzen kann. Um meine Nutzung wieder fair zu gestalten, muss ich nur in Spanien einfach zwei Stunden lang Netflix über das 4G-Netz laufen lassen, oder wie?
Also werde ich demnächst mal testen müssen, wie ruckelfrei man Netflix in der Bahn schauen kann…