Warum ich das Terminal C in Tegel inzwischen (fast) liebe
Die einen lieben Tegel, die anderen hassen Tegel. Zwar ist Tegel ein Flughafen der kurzen Wege und liegt nah an der Innenstadt, aber die Anbindung mit dem ÖPNV ist mangelhaft und die Stadtautobahn ist oft verstopft. Die Terminalgebäude sind alt und hoffnungslos überlastet. Und dann ist da noch das Terminal C…
Das Terminal C wurde im Mai 2007 als temporäre Lösung zur Erhöhung der Kapazitäten eröffnet. Ursprünglich war mit der nahenden Eröffnung des BER nicht geplant, das Gebäude sonderlich lange betreiben zu müssen. Schon 2009 ging aber mit dem Bereich C2 die erste Erweiterung in Betrieb, mittlerweile gibt es auch C3. Leider ist und bleibt die Anlage ein Wellblechpalast. Die Gepäckausgabe ist langsam, die Bänder zu kurz und die Räumlichkeiten zu eng. Es gibt keine Fluggastbrücken. Die beiden Heinemann Duty Free Shops bilden auch nicht unbedingt das beste Shopping-/Dining-Angebot.
Als ich neulich wieder vor der Wahl stand, ab Schönefeld oder Tegels Terminal C abzufliegen, musste ich aber feststellen: Besser als Tegels Terminal C wird es in Berlin nicht. Wagen wir mal einen Blick auf SXF: Gut, es gibt eine funktionierende S-Bahn-Anbindung, aber das war’s dann auch schon fast. Weder der Bereich für Easyjet noch das Terminal D sind sonderlich angenehm. Im Grunde reden wir hier auch von provisorischen Wellblechhütten. Immerhin sind alle Terminals airside verbunden, sodass man in der alten Haupthalle mit den drei Fluggastbrücken warten kann. Dort gibt es auch ein paar Läden, aber „beengt“ und „überfüllt“ sind noch Untertreibungen.
Drüben in Tegel stehen drei Gebäude: Terminal A mit der Nebel-Halle, die – warum auch immer – Terminal B genannt wird, Terminal C und das Terminal D mit der Ankunftsebene, die als Terminal E bekannt ist. Das Terminal D ist ein umgebautes Parkhaus und nicht unbedingt besser als die Abfertigungsgebäude in Schönefeld. Grundsätzlich habe ich nichts gegen das Terminal A, schließlich sind die Wege kurz und es gibt Fluggastbrücken. Die Security an den Gates und die damit verbundene Wartezeit in den eingepferchten Gate-Bereichen sind aber nicht mehr zeitgemäß. Lounges gibt es nur landside, airside findet man nur einen Coca-Cola-Automaten.
Und Terminal C? Der Check-in-Bereich ist ausreichend groß dimensioniert. Es gibt eine funktionierende Security Fast Lane. Die neu eröffnete Weltbürger Lounge ist sehr gelungen, denn sie liegt zentral und bietet schöne Aussichten, ein gutes Buffet und ein insgesamt angenehmes Ambiente. Durch die eingangs erwähnten Unzulänglichkeiten sind wir von der Perfektion noch weit entfernt. Aber bis der BER eröffnet wird, fliege ich gerne ab Tegels Terminal C.
Was haltet ihr von den Berliner Flughäfen?