Zuschlag für NIKI geht nun doch an Niki Lauda
Wie der österreichische Gläubigerausschuss einstimmig beschlossen hat, wird die insolvente NIKI nun doch an ihren Gründer Niki Lauda verkauft. Dieser hatte zusammen mit der britischen Thomas Cook Group, zu der auch der deutsche Ferienflieger Condor gehört, für die Air-Berlin-Tochter geboten.
Nachdem der Ferienflieger NIKI nach der Insolvenzanmeldung von Air Berlin zunächst an Lufthansa verkauft wurde, zog diese ihr Angebot wegen Bedenken der EU-Wettbewerbshüter zurück. NIKI musste daraufhin Insolvenz anmelden und wurde vom deutschen Insolvenzverwalter an den britischen-spanischen Luftfahrtkonzern IAG verkauft. Da NIKI aber eine österreichische Firma ist, wurde der Verkauf für ungültig erklärt und ein eigenes Insolvenzverfahren in Österreich eröffnet.
Laut den Insolvenzverwaltern waren der Erhalt möglichst vieler Arbeitsplätze, der Kaufpreis und die Finanzierungsfähigkeit des Bieters ausschlaggebend für den Zuschlag an Niki Lauda. Bisher sind aber noch keine Details zum Angebot bekannt. IAG hätte NIKI vom deutschen Insolvenzverwalter für einen Kaufpreis von 20 Millionen € plus 16,5 Millionen € an zusätzlicher Liquidität bekommen.
Lauda will das operative Geschäft der Airline nun möglichst schnell wieder aufnehmen. Dabei wird sich der Investor Condor als sehr hilfreich erweisen, denn NIKI hat durch die Insolvenz aktuell kein gültiges AOC (Air Operator Certificate, Flugbetriebslizenz). Dieses war nur bis zum 03.01.2018 verlängert worden. Mit Kapital von Condor und dem AOC von Lauda Motion, einem Charterflieger mit Geschäftsreiseflugzeugen im Besitz von Niki Lauda, könnte man NIKI schnell wieder in die Luft bringen. IAG hätte dagegen ein neues AOC gebraucht, dessen Ausstellung etwas Zeit in Anspruch nimmt.
Für die Mitarbeiter bedeutet die Übernahme zunächst einmal, dass wohl alle Arbeitsplätze gesichert werden können. Im ORF sagte Betriebsratschef Tankovits, „dass alle Mitarbeiter ein Angebot bekommen werden“. Allerdings genießt Niki Lauda als Arbeitgeber nicht den besten Ruf. Als die Airline noch von Lauda geführt wurde, seien die Piloten bei einer Personalleasingfirma angestellt gewesen. Deshalb war Tankovits vor den Verhandlungen davon ausgegangen, dass die 220 Piloten im Falle einer Übernahme durch Niki Lauda kündigen würden. Davon ist jetzt zunächst einmal nicht die Rede.