Miles & More blockiert Suchfunktion für Accounts mit zu wenig Meilen?!

Ich wurde kürzlich von einem Freund um Hilfe gebeten, der einen Einfachflug von Südafrika nach Argentinien braucht und von den mitunter teuren Flugpreisen etwas überrascht war. In solchen Fällen bin ich gerne bereit, mit meinen Meilen auszuhelfen, wenn sich sonst keine bezahlbaren Flüge finden lassen. Neben Google Flights prüfe ich dann also auch Miles & More, den British Airways Executive Club oder andere Programme, bei denen ich einen Prämienflug buchen könnte. Nur leider will mich Miles & More das momentan gar nicht machen lassen…

Wieso blockiert Miles & More die Suchfunktion?

Bisher funktionierte das immer, aber ich habe mittlerweile den Großteil meiner Miles & More Prämienmeilen ausgegeben. Dennoch könnte ich bei Bedarf durch einen Punktetransfer von Payback oder Marriott Bonvoy schnell weitere Meilen generieren. Leider habe ich zu wenig Miles & More Meilen in meinem Account, um die Suchfunktion nutzen zu dürfen:

Ich kann durchaus nachvollziehen, dass man als Programmbetreiber gewisse Beschränkungen für die Suchfunktion einführt. Beispielsweise finde ich es sinnvoll, dass man nur als eingeloggter Nutzer suchen darf. Auch die Anzahl der Suchanfragen pro Minute oder Stunde kann meinetwegen beschränkt werden. Diese Maßnahmen haben das Ziel, die Website vor automatisierten Abfragen zu schützen, deren Ergebnisse dann auf anderen Seiten kommerziell genutzt werden.

Ich weiß nicht genau, wie Miles & More die Verfügbarkeiten bei Partnern prüft (auf die eigenen Flüge wird man ja sicher einfach zugreifen können). Es ist aber nicht unwahrscheinlich, dass allein für Verfügbarkeitsanfragen Kosten anfallen, ähnlich wie auch OTAs Gebühren für Suchanfragen in den Global Distribution Systems zahlen. Wie genau Miles & More das gelöst hat, weiß ich wie gesagt nicht – aber die Daten kommen aus externen Quellen, für deren Nutzung in irgendeiner Weise gezahlt werden muss. Dass Miles & More also Anfragen von Nutzern, die nicht wirklich an einer Buchung interessiert sind, möglichst minimieren möchte, ist für mich verständlich.

Nun muss ich zugeben, dass ich selbst auch viel mit Webscraping herumgespielt habe, und kann bestätigen, dass diese Maßnahmen leicht zu umgehen sind. Accounts sind selbst automatisiert einfach zu erstellen und Anfragebegrenzungen können oft durch Accountwechsel oder einen VPN umgangen werden, je nach Implementierung. Eine Verschärfung der Suchfunktionsperre erscheint daher erstmal logisch, bringt aber Probleme mit sich:

• Durch mögliche Punktetransfers von Payback und Marriott Bonvoy können viele Kunden bei Bedarf innerhalb von wenigen Stunden mehr Miles & More Meilen generieren, wenn ein gewünschter Prämienflug verfügbar ist. Wenn man aber mangels Meilen bei Miles & More gar nicht suchen kann, wird einem das Leben unnötig schwer gemacht.
• Es ist durchaus möglich, dass man durch Prämienflugbuchungen temporär „pleite“ geht, dann aber durch weitere schon gebuchte Flüge schnell wieder viele Meilen sammelt. Warum sollte man in der Zwischenzeit keinen Zugriff auf die Prämienflugsuche haben dürfen?
• Nicht jeder, der weder Prämienmeilen hat noch in absehbarer Zeit Prämienmeilen generieren wird, hat grundsätzlich kein Interesse an Miles & More. Es soll durchaus Kunden geben, die auf der Suche nach einem neuen Vielfliegerprogramm sind und bei verschiedenen Programmen reinschnuppern möchten, um sich über die Möglichkeiten und Limitierungen des Programms zu informieren.

Mit einer kleinen Maßnahme könnte man einen Großteil dieser Probleme eliminieren. Wie wäre es, diese Beschränkung für alle Kunden zu streichen, die in der Vergangenheit bereits einen Prämienflug oder eine andere Prämie für mindestens 7.000 Meilen gekauft haben?

Fazit

Miles & More hat in den letzten Jahren die Website stark verbessert, nervt mich aber in letzter Zeit mit unnötigen funktionalen Einschränkungen. Die Prämienflugsuche funktioniert nur, wenn man genug Meilen im Account hat, der Meilenrechner funktioniert nur noch in der App usw. Auch wenn einige Maßnahmen vielleicht nicht böse gemeint sind, tragen sie nicht unbedingt dazu bei, dass ich wieder mehr bei Lufthansa buche.