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Miles & More Prämienflüge werden ab Mai teurer

Lufthansa A320

Meilen sind eigentlich eine undankbare Währung. Als Kunde ist man gänzlich dem guten Willen des Programmbetreibers ausgesetzt, weshalb man Prämienmeilen eigentlich immer so schnell wie möglich ausgeben sollte. Ein Grund dafür sind die immer wieder vorkommenden Entwertungen der Meilentabellen für Prämienflüge. Jetzt trifft es Miles & More, aber die Änderungen sind eigentlich recht mild.

Lufthansa A320
Lufthansa A320

Business und First kosten ab Mai mehr Meilen

Noch bis zum 08.05.2019 gilt die alte Meilentabelle. Ab dem 09.05.2019 gilt dann die neue Meilentabelle. Die Deadline bezieht sich auf das Buchungsdatum und nicht auf das Flugdatum. Ihr könnt also bis zum 08.05.2019 alle buchbaren Prämienflüge zum alten Preis buchen.

Die Änderungen betreffen nur Prämienflüge in den Premiumkabinen (Business und First). Economy und Premium Economy bleiben unverändert. Die Preiserhöhungen sind aber recht mild: Der größte Anstieg, den ich finden konnte, beträgt etwa 14%.

Für Business Class Flüge von und nach Europa gelten ab Mai folgende Werte:

  • Inland in Europavon 40.000 Meilen auf 40.000 Meilen (+0%)
  • Inland außerhalb Europas wie (USA Inland) von 35.000 Meilen auf 40.000 Meilen (+14,3%)
  • Innereuropäisch von 50.000 Meilen auf 50.000 Meilen (+0%)
  • Europa nach Nordamerika von 105.000 Meilen auf 112.000 Meilen (+7%)
  • Europa nach Hawaii von 185.000 Meilen auf 192.000 Meilen (+4%)
  • Europa nach Mittelamerika/Karibik von 120.000 Meilen auf 127.000 Meilen (+6%)
  • Europa nach Südamerika von 135.000 Meilen auf 142.000 Meilen (+5%)
  • Europa nach Naher Osten/Kaukasien/Nord- und Zentralafrika von 70.000 Meilen auf 70.000 Meilen (+0%)
  • Europa nach Südliches Afrika von 105.000 Meilen auf 112.000 Meilen (+7%)
  • Europa nach Indien von 105.000 Meilen auf 112.000 Meilen (+7%)
  • Europa nach Südostasien von 135.000 Meilen auf 142.000 Meilen (+5%)
  • Europa nach Zentralasien von 135.000 Meilen auf 142.000 Meilen (+5%)
  • Europa nach Australien/Neuseeland/Ozeanien von 185.000 Meilen auf 192.000 Meilen (+4%)
  • Drei-Regionen-Prämien von 185.000 Meilen auf 195.000 Meilen (+5%)
  • Rund und die Welt von 325.000 Meilen auf 335.000 Meilen (+3%)

Für First Class Flüge von und nach Europa gelten ab Mai folgende Werte:

  • Inland außerhalb Europas von 50.000 Meilen auf 55.000 Meilen (+10,3%)
  • Europa nach Nordamerika von 170.000 Meilen auf 182.000 Meilen (+7%)
  • Europa nach Hawaii von 290.000 Meilen auf 302.000 Meilen (+4%)
  • Europa nach Mittelamerika/Karibik von 190.000 Meilen auf 202.000 Meilen (+6%)
  • Europa nach Südamerika von 210.000 Meilen auf 222.000 Meilen (+6%)
  • Europa nach Naher Osten/Kaukasien/Nord- und Zentralafrika von 125.000 Meilen auf 130.000 Meilen (+4%)
  • Europa nach Südliches Afrika von 170.000 Meilen auf 182.000 Meilen (+7%)
  • Europa nach Indien von 170.000 Meilen auf 182.000 Meilen (+7%)
  • Europa nach Südostasien von 210.000 Meilen auf 222.000 Meilen (+6%)
  • Europa nach Zentralasien von 210.000 Meilen auf 222.000 Meilen (+6%)
  • Europa nach Australien/Neuseeland/Ozeanien von 290.000 Meilen auf 302.000 Meilen (+4%)
  • Drei-Regionen-Prämien von 290.000 Meilen auf 310.000 Meilen (+7%)
  • Rund und die Welt von 480.000 Meilen auf 500.000 Meilen (+4%)

Es ist noch nichts darüber bekannt, ob die Änderungen auch die Meilenschnäppchen betreffen.

Wie ist die Anpassung der Meilentabelle zu bewerten?

Preiserhöhungen sind natürlich erstmal immer blöd, aber leider bei Vielfliegerprogrammen Gang und Gebe. Wenn sich immer mehr Prämienmeilen im Umlauf befinden, liegt die Schlussfolgerung nahe, die Prämien teurer zu machen. Ich sehe hier allerdings zwei Probleme: Erstens gibt es wahrscheinlich sehr viele Accounts mit wenig Aktivität und wenigen Prämienmeilen, die von einer sinnvollen Einlösemöglichkeit weit entfernt sind. Zweitens gibt es am anderen Ende des Spektrums Kunden, die ihre Prämienmeilen horten, weil sie entweder mangels Verfügbarkeiten keine guten Prämienflüge finden oder durch das neue preisbasierte Vergabesystem mit Prämienmeilen überschüttet werden. Wer als Senator beispielsweise von Frankfurt nach Los Angeles fliegt, sammelt bei einem 5.000€ teuren Business Class Ticket über 30.000 Prämienmeilen. Wenn man das regelmäßig z.B. beruflich macht, hat man vielleicht viel mehr Meilen, als man überhaupt ausgeben kann.

Generell bewegen wir uns immer mehr vom ursprünglichen Konzept eines Kundenbindungsprogramms weg und nähern uns immer mehr einem Cashbackprogramm mit Statusleveln. Ein Loyalitätsprogramm lebt doch eigentlich davon, dass auch Economy Class Flieger eine realistische Chance haben, einen aspirational award in einer Premiumkabine zu buchen. Viele Branchentrends wie dynamische Prämienpreise und Meilenvergabe nach Ticketpreis stehen dem meiner Meinung nach aber im Weg.

Nichtsdestotrotz kann man Miles & More für diese Entwertung eigentlich fast schon loben:

  • Miles & More hat die Meilentabelle seit 2011 nur geringfügig verändert, um beispielsweise Prämienflüge in der Premium Economy hinzuzufügen.
  • Die Entwertung erfolgt nicht sofort, sondern erst in mehr als drei Monaten.
  • Die Prämienflüge werden nur geringfügig teurer. Die meisten Prämien werden etwa 4-7% teurer, was vertretbar ist. Im Vergleich zu anderen Programmen hat Miles & More immer noch attraktive Werte.
  • Wir werden jetzt hoffentlich wieder eine Weile lang Ruhe haben, was die Meilentabelle angeht.

Das große Problem von Miles & More liegt meines Erachtens nicht so sehr auf der Einlöseseite, schlechte Verfügbarkeiten mal ausgenommen. Mit der neuen Onlinesuche hat man hier große Fortschritte gemacht. Leider wird aber die Sammelseite immer weiter verunstaltet, sodass sich einige Nutzer schon von einer milden Erhöhung der Preise für Prämienflüge stark benachteiligt sehen.

Danke an Frankfurtflyer.

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