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Eindrücke aus der Verbotenen Stadt in Peking

Die Verbotene Stadt in Peking

Im September 2018 unternahm ich eine kleine Weltreise, über deren Planung ich auch schon berichtet habe. Bisher habe ich die Flüge und Lounges bewertet und möchte diese Beiträge nun mit ein paar Eindrücken aus den einzelnen Reisestationen ergänzen. Ich habe bereits etwas zu Cape Coral, Floridas Waterfront Wonderland, geschrieben. In diesem Beitrag möchte ich meine Eindrücke aus der Verbotenen Stadt in Peking teilen (ja, wir machen große kulturelle Sprünge).

Die Verbotene Stadt in Peking
Die Verbotene Stadt in Peking

Zur Geschichte der Verbotenen Stadt

Die Verbotene Stadt wurde zwischen 1406 und 1420 vom Kaiser Yongle der Ming-Dynastie errichtet, welcher angeblich bis zu eine MIllion Sklaven und 100.000 Kunsthandwerker für den Bau der Anlage anstellte. Der Palast wurde bis noch 1644 von den Kaisern der Ming-Dynastie genutzt.

Im Jahr 1644 kam es zu einer Bauernrebellion. Als der Bauernführer Li Zicheng sich in der Verbotenen Stadt zum Kaiser erklärte, erhängte sich Chongzhen, der abgesetzte Kaiser der Ming-Dynastie. Li Zicheng wurde jedoch schon bald aus der Verbotenen Stadt verjagt, als diese von den Mandschuren eingenommen wurde. Die Mandschuren setzten zwar große Teile der Anlage in Brand, krönten dort aber im Oktober 1644 Shunzhi zum ersten Kaiser der Qing-Dynastie.

Die Qing-Dynastie dauerte bis 1912, als Kaiser Puyi nach der Xinhai-Revolution abdankte. Im 19. Jahrhundert wurde die verbotene Stadt mehrmals von ausländischen Truppen besetzt, unter anderem durch Briten und Franzosen während des zweiten Opiumkrieges in 1860.

Nach dem Ende der Qing-Dynastie lebte die kaiserliche Familie noch bis 1924 in den Kaiserpalästen, mussten die Verbotene Stadt aber dann verlassen. Seitdem ist die Verbotene Stadt für die allgemeine Bevölkerung zugänglich. Sie blieb auch während Maos Kulturrevolution verschont, da sie von Truppen der Volksbefreiungsarmee gesichert wurde. Seit 1987 gehört die Anlage zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Die Verbotene Stadt in Peking
Die Verbotene Stadt in Peking

Die Anlage

Die Verbotene Stadt erhielt ihren Namen einerseits dadurch, dass sie mit einer Grundfläche von 720.000m² tatsächlich fast als eigenständige Stadt durchgehen könnte, und andererseits dadurch, dass der normalen Bevölkerung der Zutritt verweigert wurde.

Die Gebäude wurden gemäß der Weltsicht der damaligen Herrscher dem Yin-Yang-Prinzip entsprechend an der Nord-Süd-Achse ausgerichtet. Im Laufe der Jahrhunderte wurden keine großen Umbauten vorgenommen, sodass die Anlage im Wesentlichen dem ursprünglichen Bau entstpricht. Während der Qing-Dynastie wurden allerdings viele  Gebäude umbenannt, um ihr bevorzugtes Konzept, die Harmonie, zu betonen. Die Ming-Kaiser hatten zuvor auf Symbolik der Suprematie/Vorherrschaft gesetzt.

Der Legende nach soll der Palast 9.999,5 Räume haben, wobei der halbe Raum einen wichtigen symbolischen Charakter hat: Nur der Himmel durfte einen Palast mit 10.000 Räumen haben. Der heutigen Zählung nach sind es allerdings „nur“ 8.886 Räume.

Die Anlage ist in einen äußeren Hof im Süden und einen inneren Hof weiter nördlich aufgeteilt. Der äußere Hof diente als Bereich für offizielle Anlässe wie Feierlichkeiten, Zeremonien und andere öffentliche Veranstaltungen wie die Bekanntgabe von neuen Generälen. Der innere Hof war die eigentliche Residenz der Kaiserfamilie, weshalb dort auch die drei Wohnpaläste stehen. Im Norden der Stadt befinden sich die kaiserlichen Gärten.

Die Verbotene Stadt in Peking
Die Verbotene Stadt in Peking

Wie man die Verbotene Stadt besuchen kann

Die Verbotene Stadt ist für Touristen geöffnet, erfordert aber eine Buchung im Voraus. In der Regel gibt es mehr als ausreichend Ticketkontingente, sodass man selbst am Besuchstag selber noch Karten bekommt. Die große Einschränkung liegt eher darin, dass es an der Anlage keine Kassen gibt. Stattdessen müssen Tickets online reserviert werden.

Reservierungen können über gugong.228.com.cn getätigt werden, wobei die Seite erstens nur auf Chinesisch angeboten wird und zweitens nur chinesische Bankkarten bzw. Alipay akzeptiert. Im Internet gibt es daher diverse Anbieter, über die ihr die Tickets auch mit ausländischen Kreditkarten beziehen könnt. Meistens wird euch dann aber auch irgendeine Tour mitverkauft. Wenn man das nicht möchte, kann man auch einfach die Hotelrezeption mit der Reservierung beauftragen. Die meisten Hostels und Hotels bieten diesen Service proaktiv an und verlangen dafür nur eine kleine Servicepauschale (in meinem Fall 10 CNY = 1,30€). Tickets kosten 60 CNY (April bis Oktober) bzw. 40 CNY (November bis März). Einige Paläste in der Verbotenen Stadt kosten nochmal 10 CNY Eintritt, was ihr aber vor Ort bezahlen könnt.

Bei der Reservierung wird eure Reisepassnummer hinterlegt, sodass ihr am Tag des Besuchs nur euren Pass vorzeigen müsst und ohne großes Warten durchkommt. Generell ist die Verbotene Stadt gut besucht, aber durch die Größe der Anlage verläuft sich das halbwegs. Man sollte auf jeden Fall einen ganzen Tag für den Besuch einplanen, da die Verbotene Stadt wirklich sehr groß ist und es fast in jedem Palast und jedem Raum etwas zu sehen gibt.

Die Verbotene Stadt liegt neben dem Tian’anmen Square. Wenn ihr an der U-Bahn-Station Tian’anmen East aussteigt, seid ihr im Grunde schon da.

Ich werde jetzt einfach die Bilder für sich sprechen lassen.

Die Verbotene Stadt in Peking
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Fazit

Ein Besuch der Verbotenen Stadt lohnt sich wirklich sehr und ist neben dem Besuch der Chinesischen Mauer der Hauptgrund, um nach Peking zu reisen. Ich hatte im Vorfeld große Erwartungen und wurde wie auch beim Besuch der Mauer nicht enttäuscht. Nur der Kauf der Tickets kann etwas kompliziert erscheinen, ist aber vor Ort an der Hotelrezeption problemlos möglich.

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