Review: Air China Lounge Peking
Vor meinem Flug mit Singapore Airlines nach Singapur hatte ich noch Zeit, um die Air China Lounge zu besuchen. Die Lounge kann von Star Alliance Goldkarteninhabern sowie Reisenden der Business Class besucht werden. Sie befindet sich im Obergeschoss und kann über eine Rolltreppe erreicht werden.
Am Empfang wird wie üblich die Bordkarte gescannt. Direkt nebenan steht eine Maschine, die WLAN-Codes ausgibt. Auch dazu muss die Bordkarte gescannt werden. In der Volksrepublik China ist das mit dem Internet generell eine Sache für sich, ich weiß, aber diese Codes könnte man doch auch direkt am Empfang ausgeben? Das WLAN-Netz der Lounge unterliegt jedenfalls den gleichen Einschränkungen wie überall in China, d.h. die Great Firewall blockt gewisse Seiten wie z.B. Google und mit VPNs kann das Netz etwas langsam sein.
Viel schwerwiegender ist jedoch, dass die Lounge so überfüllt war, dass man keinen Sitzplatz mehr bekam. Stattdessen tigerten Neuankömmlinge durch die Lounge und versuchten zu erraten, welche Passagiere mit Sitzplatz wohl auf dem Flug nach Los Angeles gebucht waren, der gleich boarden sollte. Nun war ich wahrscheinlich zur Stoßzeit in der Lounge, aber ich habe im Internet viele Beschwerden über die Overcrowded Air China Lounge gelesen. Dem kann ich mich anschließen.
Wenn man dann irgendwann einen Sitzplatz hat, ist die Lounge eigentlich in Ordnung. Einige Elemente sind allerdings etwas merkwürdig angeordnet und schwer zu finden. Beispielsweise ist die Getränkebar nicht etwa neben dem Buffet, sondern auf der anderen Seite dieses Monumentes, welches Toiletten und die Küche beherbergt.
Neben chinesischer Literatur gab es auch eine große Auswahl an westlichen Magazinen und Zeitungen.
Die Sitzmöglichkeiten konnten sowohl zum Speisen als auch zum Entspannen genutzt werden. Viele Lounges trennen die Bereiche strikter, aber die Kombilösung der Air China Lounge ist angesichts der Platzprobleme denke ich eine gute Lösung.
Dank der großen Glasfassade hat man eine gute Aussicht auf das Vorfeld, wo man aus europäischer Sicht viele exotische Flieger vor die Nase/Linse bekommt.
Schwer zu finden sind die Schlafkabinen, die sich quasi hinter dem Empfang befinden. Der Weg dorthin sieht irgendwie nach einem abgesperrten Bereich aus, ist aber tatsächlich für alle zugänglich und führt zu eben diesen runden Schlafkabinen. Ob die Betten dort gemacht werden, weiß ich auch nicht. Dieser Teil der Lounge war ohnehin wie ausgestorben.
Ebenso verlassen fand ich das Business Center nebenan vor, das eigentlich nach einem sehr entspannten Platz zum Arbeiten aussah.
Das Buffet bietet zwar definitiv mehr für Liebhaber der chinesischen Küche, hat aber auch ein paar westliche Gerichte. Im Vorfeld hatte ich viel Negatives über das Catering bei Air China gelesen und war daher von der Qualität der angebotenen Speisen positiv überrascht.
Die meisten Elemente des Buffets fallen zwar in die Kategorie Loungefraß, sind aber genießbar und hinterlassen keine negativen Erinnerungen an die Mahlzeit in der Air China Lounge.
Fazit
Die Air China Lounge in Peking wäre an sich in Ordnung, ist aber viel zu klein für die Anzahl an zutrittsberechtigten Passagieren. Wirklich revolutionär ist das Gebote nicht, aber eigentlich fehlt es auch an nichts: Man hat eine schöne Aussicht auf das Vorfeld, ein Buffet mit warmen Speisen, Schlafkabinen, WLAN, ein Business Center und bequeme Sitzmöglichkeiten. Sicher könnte man die Einrichtung modernisieren, aber viel wichtiger wäre erstmal eine Vergrößerung der Lounge. Platz wäre da.
Hi Paul,
wir waren im Juli und August jeweils ein paar Stunden in der Lounge und – da mit Kleinkind unterwegs – eigentlich ziemlich happy über die Schlafboxen. Sie wurden auch nach jedem Wechsel wie zu erwarten gereinigt. Allerdings fanden wir sehr nervig, dass sie kein Dach haben und selbst nachts die starken Scheinwerfer der Terminalbeleuchtung eben auch in die Boxen strahlen. DAS hätte man definitiv besser bauen können.
Auf Nachfrage haben wir außerdem noch erfahren, dass es mit einem separaten Aufzug in den Keller unter der Lounge erreichbare Duschräume gibt. Glück, wenn man nachfragt.
Deinem Fazit stimme ich zu: zu viele Leute auf zu wenig Raum – jetzt in China insgesamt aber auch nicht so ungewöhnlich 😉
Beste Grüße
Stefan
Hallo Stefan,
danke für deinen Kommentar! Das mit den Schlafboxen ist in der Tat ärgerlich. Da ich nicht im dunkeln dort war, ist es mir nicht aufgefallen. Ich habe aber auch niemanden gesehen, der die Schlafboxen gereinigt hätte. Da habe ich wahrscheinlich keinen guten Tag erwischt.
Stimmt, nachfragen hilft dort immer. Sonst hätte ich schon den Automaten für den WLAN-Code nicht gefunden…
Interessanterweise fand ich den Flughafen insgesamt aber nicht überfüllt, nur die Lounge. Aber im Vergleich zu manchen Orten in Peking ging es 😉
Grüße
Paul