Review: Cathay Pacific Economy Class auf der Langstrecke
Reviews von Economy-Flügen sind langweilig, ich weiß. Da ich über die Feiertage aber ein verlängertes Wochenende in Seoul verbrachte und ich die Flüge mit Cathay Pacific aber sehr angenehm fand, möchte ich hier kurz darüber berichten.
Für mich ging es an diesem Wochenende von Madrid über Hongkong nach Seoul. Während der Anschlussflug nach Südkorea mit 3 Stunden nicht besonders lang ist, war der 12,5-stündige (bzw. 13,5 Stunden auf dem Rückflug) lange Flug von Madrid nach Hongkong eine sehr gute Gelegenheit, das Bordprodukt zu testen. Irgendwie muss man sich das ja schönreden…
Die gute Nachricht ist, dass ich durch die Statuschallenge inzwischen Finnair Gold und damit Oneworld Sapphire bin. Damit hatte ich in Madrid Zugang zum Priority Check-in, Fasttrack, der Iberia Lounge im T4S sowie zum Priority Boarding. Außerdem darf man als Statuskunde die beliebten Sitzplätze kostenlos reservieren. Das funktionierte bei mir vorher schon mit Finnair Silver.
In Cathays Boeing 777-300ER sind die besten Sitze die in den Reihen 39 und 40. Diese befinden sich in einer Minikabine mit nur 3/4 Sitzreihen und haben zudem besonders viel Beinfreiheit. Auf meinem Flug von Hongkong nach Colombo hatte ich den Sitz 39K, für diesen Flug hatte ich im Voraus Sitz 40H reserviert. Die Sitze 40C und 40H haben nämlich keinen Vordersitz, da es dort nur 2 Sitzplätze in der Reihe gibt. Dadurch hat man quasi unendlich viel Beinfreiheit.
Aber auch die normalen Sitzplätze machten einen guten Eindruck. Cathay Pacific ist eine der wenigen verbleibenden Airlines mit 3-3-3-Bestuhlung in der Boeing 777, auch wenn diese mit der Zeit auf 3-4-3 umgerüstet werden. In jedem Fall ist aber die Beinfreiheit sehr großzügig und der Sitz ist ausreichend gepolstert.
Durch den fehlenden Vordersitz musste man den IFE-Monitor ausklappen, sodass man beim Start und bei der Landung ohne IFE auskommen muss. Verschmerzbar. Beim Boarding fühlt man sich auf 40C/H allerdings ein bisschen wie auf einem Präsentierteller, da man im verlängerten Gang der Premium Economy und Business Class sitzt.
Auch für die Economy Class gab es ein gedrucktes Menü.
Der Service begann kurz nach dem Start mit einer Getränkerunde und Nüssen.
Das Hühnchen war für Economy durchaus in Ordnung. Mit dem Mövenpick-Eis als Dessert konnte Cathay nochmal ordentlich punkten.
Zum Frühstück gab es unter anderem dieses Omelette zur Auswahl. Eier sind im Flugzeug nie besonders gut, aber auch dieses Gericht ging völlig in Ordnung.
Positiv hervorzuheben ist die gute Auswahl an Inhalten im Entertainmentsystem. Am meisten beeindruckt hat mich aber, wie reibungslos die Abläufe bei Cathay Pacific klappen. Durch den Fluglotsenstreik in Frankreich sind wir mit knapp einer Stunde Verspätung in Hongkong eingeflogen, sodass viele Passagiere ihre Anschlussflüge verpassten. Alle betroffenen Passagiere wurden proaktiv auf den nächstmöglichen Flug gebucht, die Änderungen wurden auf den IFE-Bildschirmen angezeigt und nochmal jedem Passagier persönlich erklärt. Auch mein Flug nach Seoul war betroffen. An Bord wurde gesagt, am Gate würde Bodenpersonal mit den neuen Boardingpässen warten. So war es dann auch. Letztendlich war ich eine Stunde später als geplant in Korea, war aber angesichts des Handlings dieses verpassten Anschlussfluges mehr als zufrieden. Sogar meine ursprüngliche Sitzplatzreservierung am Notausgang wurde auf den neuen Flug übertragen. Nicht übel.
Fazit
Economy Class Flüge sind nicht luxuriös. Auf meinen vier Flügen mit Cathay fand ich das Erlebnis aber sehr ansprechend. Auf dem Rückflug nach Madrid habe ich ganze 9 Stunden geschlafen. Insgesamt bietet Cathay Pacific ein gut abgerundetes Produkt an. Besonders als Statuskunde lernt man die Fluggesellschaft aus Hongkong lieben, nicht zuletzt auch wegen der tollen Lounges in Hongkong.