Review: Cezanne Lounge Marseille Provence Airport
Marseille ist kein premiumlastiger Markt, weshalb sich die Loungeoptionen auch stark in Grenzen halten. Im Terminal 1 gibt es die Cezanne Lounge, die ihr für 19€ nutzen könnt. Außerdem wird die Lounge von diversen Airlines als Vertragslounge genutzt.
Der Flughafen von Marseille ist an sich sehr angenehm. Das Terminal ist mehr als ausreichend dimensioniert, sauber und ruhig. Leider ist die Organisation ein wenig chaotisch. Wegen der erhöhten Terrorgefahr ist die Militärpräsenz am Flughafen stark erhöht worden. Auf einigen Schengen-Flügen sind die Passkontrollen temporär wieder eingeführt worden. So brauchte ich drei Anläufe, bis ich endlich an der richtigen Sicherheitskontrolle stand (die Iberia-Bordkarte sagte SiKo 2, an den Tafeln stand SiKo 3 und letztendlich war es dann die SiKo 1 für Nicht-Schengen-Flüge…).
Besonders merkwürdig ist allerdings der Zugang zur Cezanne Lounge geregelt, denn eine traditionelle Rezeption gibt es nicht. Wenn ihr euch im Internet einen Tagespass kauft, könnt ihr an der Schiebetür den Code eingeben und die Tür öffnet sich. Für Passagiere, die wegen ihrer Reiseklasse oder ihres Vielfliegerprogramms Zugang haben, verläuft das etwas anders: Ihr müsst euch am Ticketschalter eurer Airline vor der Sicherheitskontrolle eine Chipkarte geben lassen, die ihr dann an der Tür scannen müsst. Das weiß natürlich niemand, bis man vor der Lounge steht und sich fragt, wie man denn nun dort hineinkommt. Glücklicherweise gibt es für diesen Fall die Lösung, über ein Intercom-System einen Lounge-Mitarbeiter anzurufen. Dieser ruft dann den Ticketschalter eurer Airline an und prüft, ob ihr zugangsberechtigt seid. Oh man.
Die Lounge selbst ist klein, aber angemessen. Da der Flughafen wie gesagt nicht viele Premium-Passagiere hat, wurde die Lounge auch nur von drei Fluggästen genutzt, als ich dort war.
Die Fensterfront blickt leider nur auf einen Innenhof, weshalb zwei der drei Vertikalpanele auch foliert sind. Genug Tageslicht bekommt man dennoch.
Die meisten Sitzmöglichkeiten sind bequeme, in Vierergruppen aufgestellte Sessel/Couches. In der Ecke der Lounge gibt es einen langgezogenen hohen Tisch mit Barstühlen. Dort sind auch Sichtschutzelemente angebracht, um ungestörtes Arbeiten zu ermöglichen.
Zum Lesen stehen verschiedene (hauptsächlich französische) Zeitschriften zur Verfügung. Ein eigenes WLAN-Netz hat die Cezanne Lounge leider nicht. Theoretisch reicht das Netz des Flughafen-WLANs in die Lounge hinein, aber mit diesem Netzwerk konnte ich mich aus irgendeinem Grund nicht verbinden.
Das Buffet ist eher spärlich, aber nett angerichtet. Der runde Tisch in der Mitte ist voll mit Süßigkeiten, während die gesünderen Optionen an der Wand stehen. Die Auswahl geht für eine Vertragslounge in Ordnung, allerdings fehlten warme Gerichte.
Die angebotenen Sandwiches, Getränke usw. sind aber von guter Qualität.
Obst und Joghurt sind auch vorhanden. Die Auswahl an alkoholischen Getränken ist dann doch etwas eingeschränkt.
Ich habe mir dann ein Sandwich, eine Flasche Vittel und eine kleine Dose Cola genehmigt.
Die Toiletten passten gut ins Design der Lounge und waren in einem guten Zustand. Weitere Annehmlichkeiten wie Duschen gibt es aber nicht.
Aus dem Terminal hat man dann eine bessere Aussicht aufs Vorfeld. Dort sieht man auch exotische Flieger:
Fazit
Die Cezanne Lounge in Marseille ist klein, aber fein. Für eine Vertragslounge geht das Angebot völlig in Ordnung. Extra Zeit einplanen braucht man für den Besuch dieser Lounge nicht, aber den Vergleich mit einigen Airline-Lounges wie beispielsweise der British Airways Terraces Lounge Berlin-Tegel braucht sie nicht zu scheuen. Mein größter Kritikpunkt sind die überaus merkwürdigen Zugangsregeln.