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Review: Finnair A350-900 Business Class Helsinki nach Bangkok

Finnair A350 Business Class

Ende Juli hatte ich meinen ersten wirklichen Urlaub in diesem Jahr gebucht. Mit Finnair sollte es nach Bangkok gehen. Den Hinflug habe ich mit einem Voucher in die Business Class geupgraded. Mit Erreichen des Gold-Status (Oneworld Sapphire) bekommt man einen solchen Voucher; alternativ kann man den Flug auch mit 50.000 Finnair-Punkten upgraden.

Finnair A350 Business Class
Finnair A350 Business Class

Leider war mein Zubringerflug aus Berlin so sehr verspätet, dass keine Zeit hatte, die Lounge in Helsinki zu besuchen. Immerhin ist Finnair recht organisiert, was Umsteigeverbindungen angeht. Bereits an Bord des Fluges nach Helsinki wurde durchgesagt, dass AY141 nach Bangkok warten würde.

Tatsächlich gelang mir der Umstieg in Helsinki problemlos. Dank automatisierter Passkontrollen habe ich von Gate zu Gate nur etwa 15 Minuten gebraucht. Leider hatte der Flug nach Bangkok an diesem Tag ein Busgate zugewiesen bekommen, aber als kleinen Trost hatte der A350-900 eine Oneworld-Sonderlackierung.

Flugnummer: AY141
Route: Helsinki (HEL) – Bangkok (BKK)
Abflug: 17:30
Landung: 7:15
Flugzeit: 9:45h
Flugzeugtyp: Airbus A350-900
Reiseklasse: Business Class

Die Finnair Business Class hat im Airbus A350 insgesamt 46 Sitzplätze, die sich auf 8 Reihen in der Hauptkabine und 4 Reihen in der Minikabine hinter der zweiten Tür verteilen. Die Minikabine bietet deutlich mehr Privatsphäre, allerdings muss man dann beim Einsteigen alle Economy-Class-Passagiere an sich vorbeilaufen lassen.

Finnair A350 Business Class
Finnair A350 Business Class

Zum Zeitpunkt meiner Buchung war dort eh kein Platz mehr frei. Ich hatte allerdings das Glück, den Fensterplatz 5L zu bekommen. Finnair setzt im A350 auf eine Reverse Herringbone Anordnung wie man sie auch bei Saudia, Air Canada usw. findet. Allerdings setzt Finnair auf das Modell Cirrus III von Zodiac, welches meiner Meinung nach nicht ganz so gut wie der B/E Aerospace Super Diamond (Air Canada, Saudia, etc.) ist. Unter anderem haben die Zodiac-Sitze ausklappbare Bildschirme.

Finnair A350 Business Class
Finnair A350 Business Class

Die Reverse Herringbone Anordnung bietet aber jedem Passagier direkten Zugang zum Gang, ein großes Maß an Privatsphäre und ausreichend Platz. Auch wenn es mittlerweile bessere Produkte am Markt gibt (z.B. Qatar Airways QSuites), sind Reverse Herringbone Sitze ein sehr solides Produkt, gerade im Vergleich zur europäischen Konkurrenz.

Finnair A350 Business Class
Finnair A350 Business Class
Finnair A350 Business Class
Finnair A350 Business Class

Die Sitze bieten zwar etwas mehr Stauraum als beispielsweise die Iberia Business Class, aber so ganz optimal ist die Situation nicht. Ich würde mir ein kleines Netz o.ä. für kleinere Gegenstände wie Ladekabel, Reisepass usw. wünschen. Ein Großteil der Ablagefächer ist leider schon mit dem Amenity Kit, dem Kissen, Kopfhörern und Magazinen belegt.

Finnair A350 Business Class
Finnair A350 Business Class
Finnair A350 Business Class
Finnair A350 Business Class

Während des Boardings wurde die erste Getränkerunde serviert. Zur Auswahl standen Sekt, Wasser und Blaubeersaft. Wenn ihr mit Finnair fliegt, solltet ihr auf jeden Fall den Blaubeersaft probieren. Der ist echt lecker!

Die Finnair-Kabine sieht aus wie ein Marimekko-Laden. Auch das Amenity Kit und die Gläser sind von Marimekko. Auch wenn solche Kooperationen ja oft reinstes Marketing sind, so passt Marimekko wenigstens zur Finnair-Marke. Die Kabine fühlt sich sehr nordisch an, d.h. minimalistisch und kühl, aber stilsicher.

Finnair A350 Business Class
Finnair A350 Business Class

Minimalistisch ist auch das Amenity Kit, was außer einer Schlafmaske, Ohrenstöpseln und Socken nur eine Zahnbürste und ein bisschen Lip Balm enthält. Das können andere Airlines besser, wobei ich auch eingestehen muss, dass ich normalerweise bis auf die Schlafmaske und Socken kaum etwas aus dem Amenity Kit verwende.

Finnair A350 Business Class
Finnair A350 Business Class

Die Bedienelemente des Zodiac-Sitzes finde ich insgesamt auch weniger gelungen als die des B/E Aerospace Modells. Dennoch ist das Konzept ergonomisch in Ordnung und intuitiv zu bedienen. Irgendwie habe ich mit meinem Handy aber immer Probleme mit der USB-Buchse und muss die normale Steckdose nehmen. Das ist allerdings in nahezu allen Flugzeugen so und scheint eher an meinem Handy zu liegen.

Finnair A350 Business Class
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Das Kissen ist in Ordnung, aber nicht Weltklasse. Das Design von Marimekko ist aber elegant.

Finnair A350 Business Class
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Die Menüs wurden schon vor dem Start verteilt, wobei die Bestellungen erst nach dem Start erfolgten. Wahrscheinlich war das auch einfach der Verspätung geschuldet.

Finnair A350 Business Class
Finnair A350 Business Class

Ein ganz großer Pluspunkt ist das IFE, welches sehr flüssig läuft und einfach zu bedienen ist. Die Zeitleiste des Fluges ist ein tolles Detail, was ich mir auch bei anderen Airlines wünschen würde. Allerdings scheint das System nicht besonders ausgereift und stabil zu sein. Auf dem Hinflug musste das System neugestartet werden und auf dem Rückflug kam es immer wieder zu minutenlangen Aussetzern, bei denen sämtliche Bildschirme nicht reagierten.

Die A350-Flotte hat WLAN zu fairen Preisen. Business Class Passagiere sowie Passagiere mit Finnair Gold bekommen eine Stunde gratis (leider addiert sich das nicht), während Platinum Kunden sogar den ganzen Flug kostenlos surfen können. Sonst kostet der Internetzugang 19,95€ für den gesamten Flug ohne Datenlimits (bzw. 7,95€ für eine Stunde und 11,95€ für 3 Stunden).

Finnair A350 Business Class
Finnair A350 Business Class

Wie die 787 hat auch der A350 Mood Lighting, mit dem die Stimmung in der Kabine festgelegt werden kann. Zum Start waren wir alle nordisch kühl.

Finnair A350 Business Class
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Die elektronischen Zeichen im A350 finde ich ganz witzig, allerdings scheint mir das eher ein Gimmick als eine echte Verbesserung zu sein.

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Finnair meint es mit der Marimekko-Partnerschaft sehr ernst, wie man sieht:

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Beim Taxi in Helsinki sieht man einige interessante Flieger.

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Hier wartete eine Widerøe E190 auf ihren nächsten Flug. Weit abseits vom Terminal standen zwei eingemottete Norwegian 737 MAX. Wer weiß, wann die wieder fliegen dürfen…

Finnair A350 Business Class
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Leider sind die Trent XWB Triebwerke so leise, dass man sie beim Start kaum aufheulen hört.

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Für den Flug hatte ich natürlich meine Boarding Area Flugzeugsocken an. 😉

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Etwa 30 Minuten nach dem Start war des IFE nach dem Neustart wieder verfügbar. Etwa Zeitgleich wurde das Amuse Bouche serviert. Dazu ließ ich mir einen Weißwein empfehlen. Die Flugbegleiter schienen tatsächlich zu wissen, welcher Wein zu welchem Gericht passt. Allerdings war auch die Speisekarte schon reicht hilfreich. Auch dort gab es Erklärungen zu den angebotenen Weinen.

Finnair A350 Business Class
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Nach dem sehr leckeren Amuse Bouche wählte ich den Lachs als Vorspeise, der kalt serviert wurde und ebenfalls sehr gut war. Generell finde ich, dass sich kalte Speisen in der Luft oft besser machen als warme.

Finnair A350 Business Class
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Die Flugbegleiter waren während der Mahlzeit sehr aufmerksam und füllten leere Gläser proaktiv nach.

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Als Hauptspeise wählte ich das Rind, was sich auch in der Luft erstaunlicherweise gut hielt und durchaus geschmackvoll war.

Finnair A350 Business Class
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Als Nachtisch gab es dann einen Blaubeer-Käsekuchen mit Blaubeersaft. Wo ich die Bilder gerade sehe, hätte ich gerne noch mehr Blaubeersaft…

Finnair A350 Business Class
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Die Flugbegleiter waren freundlich und zuvorkommend, fielen aber in keinem Bereich sonderlich positiv auf. Der Service ist bei Finnair dann doch deutlich kühler als bei vielen asiatischen Carriern.

Finnair A350 Business Class
Finnair A350 Business Class

Die Auswahl an IFE-Inhalten war etwas seltsam. Neben den typischen Hollywood-Filmen und -Serien gab es ein paar finnische Programme (z.B. die Doku Eränkävijät mit den five passionate losers, die dann aber nichts mit Losern zu tun hatte, sondern Hobbyfischer vorstellte?!) und eine Videoreihe mit Verhaltensregeln für chinesische Touristen in Finnland. Auch sehr amüsant.

Finnair hat sehr viele asiatische Inhalte im Programm, was angesichts des Flugplans nicht weiter verwundert. Auf dem Rückflug probierte ich einen in Hongkong produzierten Thriller namens Cold War, der tatsächlich ganz interessant war.

Finnair A350 Business Class
Finnair A350 Business Class

Auf dem Hinflug entschied ich mich aber für ein paar Folgen How I Met Your Mother, bevor ich einschlief.

Wie bei Reverse Herringbone Sitzen üblich, verwandelt sich der Sitz in ein 2m langes flaches Bett. Sowohl für Rúcken- als auch für Seitenschläfer ist in allen Lagen genug Platz vorhanden. Während viele Konfigurationen im Fußraum beengt sind, sind die Zodiac-Sitze dort recht luftig.

Die Decke und das Kissen waren guter Durchschnitt. Ein Unterlage/Matratze wäre vielleicht noch ganz nett. Einige Airlines bieten das auch in der Business Class an, und bei diesem Sitz wäre das sicher ein deutlicher Unterschied.

Nach dem Abendessen konnte man angeben, ob man für das Frühstück geweckt werden möchte oder nicht, oder ob man gegebenenfalls nur ein kleines Frühstück möchte. Ich entschied mich für das komplette Frückstück, das mit einem Glas Orangensaft und einem heißen Tuch begann.

Finnair A350 Business Class
Finnair A350 Business Class

Ich bin nicht der größte Fan von Flugzeug-Omelettes und -Würsten. Dieses Frühstück machte da keine Ausnahme, aber das Brot und die Früchte waren frisch und genießbar.

Finnair A350 Business Class
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Ehe ich mich versah, befanden wir uns schon im Anflug auf Bangkok.

Finnair A350 Business Class
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Passenderweise parkten wir neben einem Thai Airways A350. Zwar sind Finnair und Thai Airways nicht in derselben Allianz, aber die Flieger müssen sich doch mögen, oder?

Finnair A350 Business Class
Finnair A350 Business Class

Mit dem Business Class Ticket hatte ich Zugang zur Fast Track Immigration, was in Bangkok immer von Vorteil ist.

Fazit

Finnair hat in der modernen A350-Flotte ein sehr konkurrenzfähiges und vor allem konsistentes Hard Product mit WLAN. Helsinki ist ein angenehmer Umsteigeflughafen und Finnair legt fast den kompletten Flugplan auf diesen Umsteigeverkehr aus, was die Verbindungen nach Asien sehr attraktiv macht.

Das Catering ist etwas besser als beispielsweise bei Iberia und könnte als oberere Mittelklasse durchgehen. Gerade im Vergleich zu den asiatischen Konkurrenten muss man aber sagen, dass der Service bei Finnair etwas kühl ist und das IFE mehr Inhalte haben könnte.

Upgrades in die Business Class gibt es auf Interkontinentalflügen für 50.000 Finnair Punkte pro Strecke. Für das Beantragen der American Express Platinum Card bekommt ihr aktuell 50.000 MR-Punkte, die ihr in 40.000 Finnair Punkte umwandeln könnt – damit habt ihr also fast ein kostenloses Upgrade! Die Karte bietet außerdem Hotelstatus, 200€ Reiseguthaben, ein großes Versicherungspaket, einen Priority Pass Zugang und mehr. Mehr zu den Vorteilen der Karte findet ihr hier.

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