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Warum das neue Flying Blue ein großer Rückschritt ist

Puerta Del Sol Lounge Madrid T2

Flying Blue hat dieses Jahr zwei große Veränderungen eingeführt. Zunächst wurden Statuslevel und das Sammeln von Meilen neu definiert. Seit dem 01. Juni ist zudem das System mit dynamischen Preisen für Prämienflüge aktiv. Dass Airlines ab und an ihre Meilentabellen entwerten, kann ich noch verstehen. Aber warum Flying Blue das neue System so intransparent und kundenunfreundlich macht, kann ich nicht nachvollziehen.

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Dynamische Preise für Prämienflüge

Früher wurden die Preise für Prämienflüge bei Flying Blue auf Basis einer Regionentabelle berechnet. Auch diese war schon nicht öffentlich einsehbar, aber immerhin war das System noch einfach zu verstehen. Seit den Änderungen kann man Meilen angeblich für jeden Sitz auf jedem Flug einlösen – für die Berechnung der Anzahl an benötigten Meilen gibt es jetzt aber auch eine Art Revenue Management System.

Ich möchte euch mal ein ganz konkretes Beispiel zeigen: Bei den Promo Awards für Juni wird aktuell das Flugziel Abidjan mit 25% Rabatt in den Buchungsklassen Premium Economy und Business beworben. Leider wird nicht einmal gesagt, wie viele Meilen das mindestens sind. Laut Meilenplaner sind das normalerweise 56.500 Meilen in Business Class, also abzüglich der 25% 42.375 Meilen.

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Wenn ich dann tatsächlich mal eine Probesuche mache, sehe ich zunächst einmal, dass eben nicht jeder Sitzplatz mit Meilen buchbar ist. Dafür wird mir die Business Class niedriger bepreist als die Premium Economy. Ja, das kann im Revenue Management passieren und ist auch durchaus normal. Für Otto Normalverbraucher sind das aber schon zwei Punkte, die das neue System wirr erscheinen lassen.

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Aber es wird noch besser: Mal abgesehen davon, dass die Preise für den zweiten Flug völlig willkürlich erscheinen… Sollte der Mindestpreis nicht 42.375 Meilen betragen? Woher kommen die 40.000 Meilen? Das wäre in diesem Fall vorteilhaft für mich, aber ich nehme an, solche Irrtümer gibt es in beide Richtungen. Und da die Kalendersuche gestrichen wurde, kann man nur noch für einzelne Tage suchen. Außerdem wird nicht angezeigt, dass ein Flug den absolut niedrigsten Preis hat, der möglich ist – es wird immer nur der günstigste Tarif angezeigt, der an diesem Tag angeboten wird.

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Immerhin funktioniert die neue Website tadellos. Ehrlich gesagt ist die Suchmaschine eine der besseren, denn sie ist übersichtlich und gut strukturiert. Auch die Suche ist rasend schnell. Wenn da nicht die fehlende Kalendersuche wäre. Und die Tatsache, dass das System dahinter extrem intransparent ist.

Upgrade-Prämien

Mein zweiter Kritikpunkt betrifft das Einlösen von Meilen für Upgrades. Auch hier steht auf der Website nur: Upgrade-Preise werden auf Basis der Airline, des erworbenen Tickets und Ihrem Reiseziel kalkuliert. Dann werden drei nichtssagende Beispiele mit eher unrealistischen Buchungsklassen (H: Economy Flexible) genannt.

Für Upgrades wird aber trotzdem Verfügbarkeit vorausgesetzt. Daher solltet ihr euch zunächst beim Kundenservice informieren, ob Verfügbarkeit vorhanden ist. Danach bucht ihr euer Ticket in einer upgradefähigen Buchungsklasse. Für KLM und Air France sind erfreulicherweise alle Buchungsklassen upgradefähig, aber bei den meisten Partnern leider nur Full Fare Economy. Vielleicht könnt ihr „schon“ beim Telefonat den Upgradepreis erfahren. Dass sich der dann aber mal nicht ändert… Die Preise sind ja schließlich dynamisch.

Bezüglich Upgrades auf Korean Air heißt es nur: Kontaktieren Sie den Flying Blue-Kundendienst für weitere Informationen zu den upgradefähigen Buchungsklassen, bevor Sie Ihren Flug buchen. Aha.

Fazit

Über die neuen Statuslevel und die umsatzbasierte Vergabe von Prämienmeilen kann man sich streiten. Je nach Flugprofil kommen manche Kunden besser weg und andere schlechter. Die dynamischen Preise für Prämienflüge sind aber ein großer Rückschritt für Kunden von Flying Blue. Es mangelt vor allem an Transparenz. Ich verstehe den Ansatz dahinter, aber Flying Blue ist nicht das erste Programm, das ein solches System einführt. Ich hätte erwartet, dass Flying Blue das besser hinbekommt.

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