Jahresrückblick 2018
Das Jahr 2018 neigt sich dem Ende zu und es ist Zeit, einen Blick in den Rückspiegel zu werfen. Dieses Jahr habe ich es auf 81.670 erflogene Meilen auf 54 Segmenten gebracht, was weitaus mehr ist als im Vorjahr. Die kürzeste Strecke war Madrid nach Bilbao mit 197 Meilen. Das längste Segment war Chicago nach Peking mit 6.579 Meilen. Dabei habe ich 7 neue Länder besucht. In meinem Jahresrückblick möchte ich ein paar meiner fliegerischen Highlights Revue passieren lassen.
Meine Finnair Status Challenge
Wie ich im September 2017 berichtete, bot Finnair neben Iberia den wohl großzügigsten Match für gestrandete Topbonus-Kunden an. Mit jedem Topbonus Status oder Miles & More Status wurde man automatisch Finnair Silver (=Oneworld Ruby). Für Gold-Mitglieder, Platinum-Mitglieder und SEN/HON bei Miles & More wird eine Challenge angeboten: In 6 Monaten muss man entweder 40.000 Statuspunkte oder 23 Oneworld-Flüge sammeln, um auf Finnair Plus Gold (=Oneworld Sapphire) hochgestuft zu werden.
Die Status-Challenge habe ich mit 24 Iberia-Flügen erfüllt. Dabei bin ich einerseits kreuz und quer durch Spanien geflogen und habe andererseits durch meine regelmäßigen MAD-TXL-Returns tatsächlich einen halbwegs nachvollziehbaren Grund, um mich mit Segmenten anstatt Punkten zu qualifizieren. Mit 901,49€ hat mich der Spaß auch weniger gekostet als die oft vorgeschlagenen Finnair Business Class Flüge für 1.500€ oder mehr (zumal die Hälfte der Flüge eh notwendig waren).
Ob ich langfristig bei Finnair Plus bleibe, weiß ich noch nicht. Die Challenge jedenfalls hat mir viel Freude bereitet, da ich so auch die Gelegenheit bekam, mehr von Spanien zu sehen als nur Madrid.
EIn nagelneuer A350
Im Juli hatte Iberia als dritte europäische Airline ihren ersten Airbus A350 übernommen. Im Sommerflugplan wurde das Langstreckenflugzeug zunächst auf ausgewählten Flügen zwischen Madrid und London-Heathrow eingesetzt – eine gute Gelegenheit für mich, um die neue Business Class zu testen, den A350 zu erleben und der Hitze in Madrid zu entfliehen. Das Ticket kostete mich 15.000 Avios + 19,43€ an Steuern und Gebühren.
Mein Fazit war sehr positiv: Im IAG-Konzern dürfte die Iberia A350 Business Class das aktuell beste Business Class Produkt sein. Abstriche gab es wie immer bei Iberia für die IFE-Inhalte und die Präsentation der Mahlzeiten an Bord. Auch der Service ist verbesserungswürdig.
In England besuchte ich Bristol und Birmingham. Birmingham hat als zweitgrößte Stadt Englands nur wenig zu bieten, aber Bristol gefiel mir sehr. Die Stadt hat eine sehr lebendige Street-Art-Szene, viele Parks und ein großes Kulturangebot.
Die verrückte Iberia-Promo
Iberia hatte im Juli die wahrscheinlich beste Promo des Jahres mit einer überaus großzügigen Ausbeute an Avios aufgelegt. Für jeden Iberia-Flug, der im Aktionszeitraum gebucht wurde, bekamt ihr 9.000 Avios. Insgesamt konntet ihr bis zu 90.000 Avios sammeln.Bis zum 1. Dezember hatte man Zeit, um die Avios auszugeben.
Am Ende habe ich mich für einen Returnflug in der Iberia Business Class nach Medellín in Kolumbien entschieden, welcher mich 85.000 Avios und etwa 190€ gekostet hat. Dazu habe ich zwei Inlandsflüge mit LATAM Airlines bzw. LATAM Colombia gebucht.
Mein Besuch in Kolumbien war auch gleichzeitig meine erste Reise nach Lateinamerika. Ich werde noch über meine Erlebnisse vor Ort berichten, kann aber im Vorfeld schon sagen: Kolumbien lohnt sich sehr!
Unterwegs in der Saudia Business Class
Ab Colombo gibt es andauernd gute Tarife in der Business Class, oftmals von Saudia, Kuwait Airways und dergleichen, aber ab und an auch von Airlines mit einem etwas besseren Ruf. Ich wollte aber unbedingt mal Saudia erleben und habe für knapp 600€ einen Oneway-Flug nach Madrid gebucht. In Jeddah hatte ich leider einen 11-stündigen Layover über Nacht (wer plant bei Saudia eigentlich die Abflugzeiten?), hatte mit dem Business Class Ticket aber immerhin Zugang zur Alfursan Lounge.
Während die Flüge an sich ganz angenehm waren (Saudia verbaut ein gutes Hard Product und hat ein sehr ordentliches Catering), konnte ich über einige der Richtlinien nur den Kopf schütteln:
- An Bord ist kein Alkohol erlaubt – auch nicht aus dem Duty Free Shop. Beim Betreten des Flugzeugs führt die Crew eine Taschenkontrolle durch.
- Auch die Kleiderordnung an Bord muss zumindest teilweise dem islamischen Dresscode folgen: Frauen müssen zwar keine Kopfbedeckung tragen, aber man wird beim Check-in schon gebeten, sich doch bitte lange Hosen anzuziehen.
- Das Kabinenpersonal besteht aus ein paar saudischen Männern, aber größtenteils aus Frauen, die vermutlich sämtlich Gastarbeiterinnen sind. Die weibliche Besatzung erledigt aber 90% der Arbeit, während die männlichen Kollegen nur die Kabinendurchsagen machen.
Economy-Langstrecke ist nicht unbedingt schlecht
In diesem Jahr bin ich insgesamt 8 Langstreckensegmente in der Economy Class geflogen. Mit Scoot, Eurowings, American Airlines und Cathay Pacific waren Airlines aller Serviceniveaus vertreten. Sowohl American Airlines als auch Cathay Pacific sind besonders mit Oneworld-Status auch für Economy-Flieger sehr angenehm. Selbst die mit über 6.500 Meilen sehr langen Flüge von Chicago nach Peking sowie Madrid nach Hongkong habe ich nicht negativ in Erinnerung.
Besonders positiv überrascht war ich aber von Scoot. Die No-Frills-Airline aus Singapur hält, was sie verspricht. Es werden moderne Boeing 787 mit akzeptablem Sitzabstand eingesetzt, dafür muss man für alles extra zahlen, selbst für die Nutzung des USB-Anschlusses.
Und 2019?
Für den Blog habe ich mir vorgenommen, mehr über meine Reiseziele zu schreiben. Einerseits macht es mir selbst Spaß, andererseits haben mich auch verschiedene Leser darum gebeten. Bitte habt aber Verständnis dafür, falls es etwas langsam vorangeht. Solche Beiträge brauchen eben etwas länger als Flugreviews, die ja mittlerweile recht schematisch sind.
Fliegerisch wird mein Jahr wieder von vielen Kurzstreckenflügen mit Iberia geprägt sein. Außerdem möchte ich meine Finnair-Voucher einlösen und deren Business Class nach Asien testen. Geplant ist auch ein Roadtrip von Seattle nach Los Angeles (oder so in der Art). Auf meiner persönlichen Wunschliste stehen Jordanien und Argentinien sehr weit oben, aber mal schauen, ob ich das im nächsten Jahr unterbringen kann.
Und zum Schluss das Wichtigste: Schauen wir mal, was wir 2019 so für Promos sehen…
In diesem Sinne wünsche ich euch einen guten Rutsch und einen guten Start ins neue Jahr!